Inhalt und Qualifikationsziele

Der Intensivkurs behandelt das durch den Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages vom 10.05.2012 ergänzte und umgestaltete Telekommunikationsgesetz (TKG 2012). Der Schwerpunkt wird auf der Behandlung der durch neue Technologien (Vectoring) und die Aufrüstung der Kupfernetze zu NGA-Netzen und den sich daraus ergebenden Entwicklungen bei Geschäftsmodellen und ihren Auswirkungen auf die Markt- und Wettbewerbssituation (z.B. mit Kabelnetzbetreibern) und den dadurch aufgeworfenen Rechtsfragen liegen. Darüber hinaus wird der aktuelle europäischen Rechtsrahmen einschließlich jüngster Ergänzungen (z.B. die Empfehlung zur konsistenten Anwendung der Nichtdiskriminierungsverpflichtung und von Kostenmethodologien für Anschlussnetze und die überarbeitete Märkte-Empfehlung) sowie aktueller Vorhaben wie dem Vorschlag einer "Single-Telecoms-Market"-Verordnung v. 11. September 2013 behandelt.

Referenten:

Frau Dr. Annegret Groebel, Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Bonn
Herr Dr. Michael Robert, Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Berlin (z.Z. abgeordnet zur CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur)

Ablauf

Erster Tag: 09.00 - 17.00 Uhr

09.00 Uhr	I. Ökonomische Grundlagen der Regulierung II. Überblick über den europäische Rechtsrahmen für die elektronische Kommunikation 2002 / 2009 1. Richtlinienpaket (Rahmenrichtlinie, Genehmigungsrichtlinie, Zugangsrichtlinie, Universaldienstrichtlinie, Wettbewerbsrichtlinie, Datenschutzrichtlinie) 2. Verordnungen (BEREC-VO, VO zum International Roaming
10.40 Uhr	Kaffeepause
11.00 Uhr	III. Marktregulierung nach TKG 1. Allgemeine Vorschriften: Regulierungsziele und -grundsätze (§ 2 Abs. 3 TKG) Verwaltungsvorschriften, Auskunftsanspruch (§ 15a TKG)
12.30 Uhr	Mittagspause
	2. Marktdefinition und Marktanalyse - Konsultations- und Konsolidierungs-verfahren und Feststellung der Märkte mit signifikanter Marktmacht Marktdefinition und Marktanalyse nach §§ 10, 11 TKG: Drei-Kriterien- Test, Regulierungsbedürftigkeit Märkte-Empfehlung: Empfehlung vom 28. Dez. 2007, (ABl. EGNr. L 344 S. 65) u. überarbeitete Märkte-Empfehlung (vrsl. Okt. 2014) Konsultation und Konsolidierung (Implementierung des Art. 7 / 7a RRL- Verfahrens in §§ 12 ff. TKG)
13.30 Uhr	3. Remedies (Regulierungsverfügung) Zugangsregulierung (§§ 16ff. TKG) unter Berücksichtigung der NGA-Empfehlung v. 20.09. 2010; Ausdehnung der Zugangsregulierung auf vorgelagerte Infrastrukturen (u. a. Leerrohre) Entgeltregulierung (§§ 27ff. TKG) unter Berücksichtigung der Terminierungsentgeltempfehlung v. 07.05. 2009 und der Empfehlung zur "Konsistenten Anwendung der Nichtdiskriminierungsverpflichtung und von Kostenmethodologien für Anschlussnetze" v. 11.09. 2013 aa) Ex-ante- und Ex-post-Entgeltregulierung? Abgrenzung: Methode und Maßstab; §§ 28, 32 TKG; Konsistenzgebot bb) Die Regulierung von Entgelten für Zugangsleistungen gemäß § 30ff. TKG (u. a. Renditekalkulation bei neuen Netzprojekten) und die Regulierung von Entgelten für Endnutzerleistungen gemäß § 39 TKG 4. Besondere Missbrauchsaufsicht (§ 42 TKG) 5. Funktionelle Trennung (§ 40 TKG) 6. Netzneutralität (§ 41a TKG)
17.00 Uhr	Ende des ersten Intensivkurs-Tages

Zweiter Tag: 09.00 - 17.00 Uhr

09.00 Uhr	IV. Weitere Instrumente zum Breitbandausbau Micro- und Minitrenching (§ 68 Abs. 2 TKG), Hausstich (§ 76 TKG) Inhouse-Verkabelung; Infrastrukturatlas (§ 77a TKG) Mitnutzung alternativer Infrastrukturen und der Infrastrukturen des Bundes (§ 77b - e TKG)
11.10 Uhr	Kaffeepause
11.30 Uhr	V. Kundenschutz und Nummerierung Anbieterwechsel, Vertragsunabhängige Rufnummernportierung im Mobilfunk, Umzug (§ 46 TKG) Standardvertragsinhalte (§ 43a TKG), Transparenz-VO (§ 45n TKG) unter Berücksichtigung der "Maßnahmen zur Förderung der Transparenz im Endkundenmarkt und zu Messverfahren" (BNetzA, Eckpunkte v. 10.05.2013) Vertragslaufzeiten (§ 43b TKG) Endnutzerseitige Sperre (§ 45d TKG) TK-Rechnung (§ 45h TKG), Informationsanspruch (§ 45p TKG), Einzelverbindungsnachweis (§ 45e TKG) Schlichtung (§ 47a TKG) Vermittlungsdienst für gehörlose und hörgeschädigte Menschen (§ 45 TKG) Preisansage Call-by-Call (§ 66b TKG) Warteschleifen (§ 66g TKG) VI. Der Universaldienst Ausgewählte Beispiele: Öffentliche Münz- und Kartentelefone, Anzeige nach § 150 Abs. 9 TKG Umfang des Universaldienstes: Erweiterung um den Breitbandzugang? (Diskussionsstand auf EU und auf nationaler Ebene)
13.30 Uhr	Mittagspause
14.00 Uhr	VII. Vorschlag einer "Single Telecoms Market"-Verordnung Der Entwurf der STM-Verordnung ("Connected Continent") Erste Lesung der STM-Verordnung im EP v. 03.04.14 Stand des Gesetzgebungsverfahrens u. Auswirkungen auf 2009 Rechtsrahmen
16.30 Uhr	VIII. Das Verhältnis von Kartellrecht und Telekommunikationsrecht
17.30 Uhr	Ende des Intensivkurses

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