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Seminar
WiSe 14/15: Texte zur Musik von Cage, Boulez und Stockhausen
Albrecht Riethmüller
Kommentar
Zwar traten Komponisten wie Rameau gelegentlich mit theoretischen Schriften an die Öffentlichkeit, aber die meisten - ob nun Bach oder Haydn, Mozart oder Beethoven -beschränkten sich traditionellerweise darauf, der Öffentlichkeit ihre Musik zu übergeben. Im 19. Jahrhundert und mit dem Aufkommen des Journalismus änderte sich das gründlich. Zwar blieben Komponisten wie Bruckner, Brahms und Mahler der Tradition treu, öffentlich nicht zu kommentieren, aber Musiker wie Berlioz und Wagner begannen die Musikwelt mit Zeitungsartikeln, Essays und kunsttheoretischen Besinnungen im Allgemeinen, voran aber im Blick auf sich selbst und ihre Werke zu überziehen. Sie wurden darin auch Vorbilder für viele Komponisten des 20. Jahrhunderts trotz deren ansonsten schwierigen Verhältnisses zur Musik des 19.
Im Seminar sollen die Schriften jener dicht besetzten Komponistengeneration ins Zentrum gestellt werden, die nach dem Ersten Weltkrieg geboren und (gleich) nach dem Zweiten einflussreich geworden ist. Zu ihr gehören nicht nur Pierre Boulez (geb. 1925) und Karlheinz Stockhausen (1928 - 2007), sondern in gleicher Weise etwa auch Iannis Xenakis (1922 - 2001), Lukas Foss (1922 - 2009), György Ligeti (1923 - 2006), Luigi Nono (1924 - 1990), Luciano Berio (1925 - 2003), Gunther Schuller (geb. 1925), Morton Feldman (1926 - 1987), Hans Werner Henze (1926 - 2012), Toru Takemitsu (1930 - 1996) und Mauricio Kagel (1931 - 2008). Diese erste Nachkriegsgeneration kann um Komponisten ergänzt werden, die einige Jahre älter sind, aber ebenfalls nach 1945 das Bild der musikalischen Avantgarde prägten wie Elliott Carter (1908 - 2012), Witold Lutoslawski (1913 - 1994), Isang Yun (1917 - 1995), Bernd Alois Zimmermann (1918 - 1970) oder Leonard Bernstein (1918 - 1990). Am meisten allerdings gilt dieses für den wortmächtigen John Cage (1912 -1992), gewiss eine Triebfeder der musikalischen Moderne und eingestandenermaßen seinerseits ein Adept von Eric Satie (1866 - 1925).
Ziel des Seminars ist es, aus den verbalen Äußerungen ihrer kreativen Köpfe Einblick in das Selbstverständnis der musikalischen Avantgarde während der heftigsten Phasen des Kalten Krieges nach 1945 zu gewinnen. - Die Auswahl der zu besprechenden Texte wird mit den Teilnehmern von Seminarsitzung zu Seminarsitzung festgelegt. Zur Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt sich ein Einlesen in die Texte von Cage, Boulez und Stockhausen (und sich mit ihrer Musik vertraut zu machen). Die französischen Texte von Boulez sind in brauchbarer deutscher Übersetzung greifbar, die Lektüre der Bücher und Essays von Cage sollte möglichst im englischen Original erfolgen. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 14.10.2014 18:00 - 20:00
Di, 21.10.2014 18:00 - 20:00
Di, 28.10.2014 18:00 - 20:00
Di, 04.11.2014 18:00 - 20:00
Di, 11.11.2014 18:00 - 20:00
Di, 18.11.2014 18:00 - 20:00
Di, 25.11.2014 18:00 - 20:00
Di, 02.12.2014 18:00 - 20:00
Di, 09.12.2014 18:00 - 20:00
Di, 16.12.2014 18:00 - 20:00
Di, 06.01.2015 18:00 - 20:00
Di, 13.01.2015 18:00 - 20:00
Di, 20.01.2015 18:00 - 20:00
Di, 27.01.2015 18:00 - 20:00
Di, 03.02.2015 18:00 - 20:00
Di, 10.02.2015 18:00 - 20:00