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Methods Tutorial
WiSe 14/15: Der Niedergang der großen Erzählungen
Johannes Heinrich Stauffacher
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BA: M6 S; MA: M3 MÜ A/B
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In seinem Buch Das postmoderne Wissen (La condition postmoderne) von 1979 hat der französische Philosoph Jean-François Lyotard den Begriff »Postmoderne« geprägt, der in der Folge zu einem höchst umstrittenen Grundbegriff des philosophischen, geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskurses avanciert ist und bis heute kaum etwas von seiner Sprengkraft eingebüßt hat. Mit seiner Theorie des postmodernen Wissens reagiert Lyotard auf die Beobachtung, dass wir uns heute nicht mehr an einer »großen Erzählung« orientieren können, über die sich unser Wissen organisieren lässt, sondern uns einer Vielzahl unter¬schiedlicher, inkommensurabler und nicht miteinander in Über¬einstimmung zu bringender »Sprachspiele« gegenübersehen, was einerseits schwer¬wiegende Probleme im Hinblick auf die Legitimation insbesondere wissenschaftlichen Wissens aufwirft, von Lyotard aber andererseits auch als Chance für neue, gerechtere Konzepte des Zusammenlebens und der Politik begriffen wird. Und insofern religiöse Weltbilder und Geschichtskonzepte gewisser¬maßen den Prototyp dessen bilden, was Lyotard unter einer »großen Erzählung« versteht, ist sein Konzept der Postmoderne gerade auch im Hinblick auf die Frage nach der Rolle von Religion in der modernen Gesellschaft, ihrem Bedeutungsverlust oder ihrer Wiederkehr, weiterhin von entscheidender Bedeutung.
Ausgehend von der Lektüre von Das postmoderne Wissen und anderen Texten Lyotards wie z. B. Postmoderne für Kinder (Le Postmoderne expliqué aux enfants) von 1988 werden wir in dieser Lehrveranstaltung die Thesen Lyotards rekonstruieren, kontextualisieren und (mit Ausblicken auf die Postmoderne-Debatte seit den späten 70er Jahren) kritisch diskutieren. close
16 Class schedule
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Tue, 2015-02-03 12:00 - 14:00
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