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WiSe 14/15: (GEND) Politische Ideengeschichte der Geschlechterordnung

Martin Fries

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Die Geschichte der politischen Ideen war immer auch die Geschichte des Geschlechterordnungsdenkens. Seit Platon befassen sich Denker und auch Denkerinnen mit der Frage, wie geschlechtliche Arbeitsteilung, Fortpflanzung und Kinderaufzucht gesellschaftlich organisiert sein soll. Auch wenn die meisten Klassiker davon ausgingen, dass Männer allein Anspruch auf politische Betätigung haben, so war dies doch für nahezu alle begründungsbedürftig. Neben dieser expliziten Geschlechterdimension gibt es in den Klassikertexten immer auch noch eine implizite: Die (meist) unausgesprochene Gleichung Mensch=Mann strukturiert das politische Denken bis heute. Das Seminar soll ergänzend zur Vorlesung ‚Politische Ideengeschichte' die Geschlechterdimension des politischen Denkens verfolgen. Dabei soll zweierlei deutlich werden, dass das Geschlechterordnungsdenken schon immer ein konstitutiver Bestandteil politischen Denkens war und ist: Wie eine Gesellschaft ihre eigene Reproduktion sichert, ist für den Charakter des Gemeinwesens genauso wichtig, wie die Organisation der Produktion und der politischen Entscheidungsfindung. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sich sowohl Kontinuität wie auch Wandel in der Geschichte der Begründung - und der Zurückweisung - männlicher Herrschaft gibt. Neben den ‚Klassikern' der politischen Ideengeschichte (Platon, Aristoteles, Niccolò Machiavelli, Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jaques Rousseau und Georg Friedrich Wilhelm Hegel) sollen auch mehrheitlich vergessene Stimmen für geschlechtliche Gleichheit (Christine de Pizan, Marie Jars de la Gournay, François Poullain de la Barre, Olympe de Gouges und Friedrich Engels) gelesen und intensiv diskutiert werden. Ein gleichzeitiger oder bereits abgeschlossener Besuch der Vorlesung ‚Politische Ideengeschichte' ist für die gewinnbringende Teilnahme am Seminar zwingend erforderlich, damit die jeweiligen Geschlechtertheorien in ihren gesamttheoretischen Zusammenhang gestellt werden können. Zur Vorbereitung: Brigitte Rauschenbach (2004): Politische Philosophie und Geschlechterordnung - Ideengeschichte neu besehen. In: gender...politik...online. http://www.fuberlin.de/sites/gpo/pol_theorie/Ideengeschichte/Politische_Philosophie_und_Geschlechterordnung_____Ideengeschichte_neu_besehen/index.html close

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