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Lecture
WiSe 14/15: Lied und Symphonie im 19. Jahrhundert
Albrecht Riethmüller
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Die Vorlesung gilt im Wesentlichen der Grenzlinie von Vokal- und Instrumentalmusik. Sie beleuchtet ein Paradigma der Orchestermusik aus der Perspektive eines Paradigmas der Vokalmusik und umgekehrt - zweier Paradigmen, die im 19. Jahrhundert eine besondere Blüte erlebten: die (in der Regel) große Form der Orchestermusik "Symphonie" und die (meist) kleine Form "Lied" mit Klavierbegleitung. In chronologischem Durchgang wird vor allem auf Mischformen und Mischungsverhältnisse eingegangen. Methodisch dient dieses nicht zuletzt zur Überprüfung der Konstruktionen von Lied und Symphonie in der Musiktheorie (Formenlehre) und Musikhistoriografie.
Im Einzelnen werden behandelt:
Einleitung: "Lied" und "Symphonie" als musikalische Kategorien
1. "Liedform" und Variation: Langsame Symphoniesätze bei Haydn
2. "Ode to Joy": Das Finale der 9. Symphonie von Beethoven
3. Lied, Sonatensatz und Symphonie bei Schubert
4. Choral ohne Worte und Vokalsymphonie: Mendelssohns Lobgesang
5. Orchesterlieder und "symphonie dramatique" bei Berlioz
6. Mehr- und Einsätzigkeit: Die Konstruktion "zyklischer Form" (im Ausgang von Schumann und Liszt)
7. Lied als Zitat und Symbol: "Ein feste Burg" bei Mendelssohn, Wagner u.a.
8. Kantabilität zwischen Popularität und Kunstanspruch: Brahms vs. Bruckner
9. Für deutsche Professoren ungenügend: Die Symphonien von Tschaikowsky und Dvorák
10. Mahlers Weg zur Liedersymphonie
11. Ausblick: Charles Ives, Dimitri Schostakowitsch, Luciano Berio close
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