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Seminar
WiSe 14/15: Film, Narration und Interaktivität - Audiovisuelles Erzählen im Videospiel
Jan-Hendrik Bakels
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Videospiele wie Heavy Rain oder Beyond: Two Souls werden - von Fachkritik, Feuilleton wie Usern - dafür gelobt, kinematografische Narration auf ein interaktives Medium zu übertragen. Aus filmtheoretischer Perspektive erweisen sich diese Spiele als ein gleichermaßen spannender wie herausfordernder Untersuchungsgegenstand: Auf der einen Seite bilden Theorien des Erzählens in Bildern und Tönen eine zentrale Diskurslinie innerhalb der akademischen Auseinandersetzung mit Film und Kino. Auf der anderen Seite beziehen sich all diese Theorien auf den Film als eine Kunst, deren grundlegendes Charakteristikum in einer intersubjektiv erfahrbaren, über Schauspiel, Inszenierung und Montage ästhetisch ausgestalteten Raumzeit ausgemacht wird. Doch was geschieht, wenn diese raumzeiltiche Ausgestaltung des audiovisuellen Bildes dem individuellen Zuschauer überlassen wäre? Wie vertragen sich kognitionstheoretisch informierte Plot-Analysen mit non-linearen Narrativen? Wie lassen sich phänomenologische Qualitäten audiovisueller Narration - wie Rhythmus, Stimmung oder Affekt - fassen, wenn diese maßgeblich von der individuellen Aktivität des Users abhängig sind? Kurz: Welche Verschiebungen ergeben sich für filmtheoretische Konzepte der Narration, versucht man diese in das Feld interaktiver Audiovisualität zu tragen?
Das Seminar möchte diesen Fragen medienanalytisch nachgehen, indem es theoretische Ansätze der Filmwissenschaft und der noch jungen Games Studies in den Dialog bringt und auf ausgewählte Beispiel-Spiele bezieht. Ziel ist es, gemeinsam eine - theoretische wie analytische - Perspektive auf narrative Videospiele zu entwickeln, welche die umfassenden Modelle zu audiovisueller Wahrnehmung innerhalb der Filmwissenschaft berücksichtigt, diese jedoch im Feld interaktiver Medien zu rekontextualisieren vermag.
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