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Colloquium
WiSe 14/15: Soziale Herkunft und das Risiko eines Studienabbruchs
Annabell Daniel, Rainer Watermann
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Entgegen der Erwartungen haben sich mit Einführung der neuen Studienstruktur die Abbruchquoten in den Bachelorstudiengängen deutlich erhöht. Insbesondere in den ersten beiden Semestern nehmen Studierende häufig eine Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und der Studienrealität wahr, die das Risiko eines Studienabbruchs erhöht. Aus Perspektive einer rationalen Entscheidungstheorie wird angenommen, dass vor allem Studierende aus weniger privilegierten Elternhäusern höhere Studienkosten und geringere Erfolgsaussichten wahrnehmen als erwartet, was in der Folge zu einer höheren Abbruchintention führen sollte. Bislang finden sich jedoch kaum empirisch abgesicherte Erkenntnisse zum Einfluss der sozialen Herkunft auf die Abbruchintention zu Beginn des Studiums. Im Lehrforschungsprojekt soll daher basierend auf den Daten des Nationalen Bildungspanels für StudienanfängerInnen überprüft werden, ob es einen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und der Studienabbruchintention gibt und welche Mechanismen dazu führen können, dass das Risiko eines Studienabbruchs für StudienanfängerInnen aus weniger privilegierten Familien höher ist. Das Projekt umfasst die Recherche theoretischer Erklärungsansätze des Studienabbruchs, die Ableitung empirisch prüfbarer Hypothesen, die Aufbereitung des Datensatzes sowie die Durchführung der Analysen. Der Forschungsprozess sowie die Ergebnisse des Projekts werden in einem abschließenden Bericht dargelegt. close