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WiSe 15/16: Geschlechterverhältnisse im Neoliberalismus

Madeleine Sauer

Kommentar

Das Seminar setzt bei der queerfeministischen Annahme an, dass gesellschaftliche Strukturen und Subjektkonstruktionen in einem Wechselverhältnis zueinander stehen. Gesellschaftliche Machtund Herrschaftsverhältnisse sind demnach bis in die Subjektbildungsprozesse wirkmächtig. Gleichzeitig müssen diese Verhältnisse tagtäglich neu hergestellt werden. In diesem Prozess der fortwährenden Reproduktion liegt das Moment emanzipatorischer Veränderung: Die Subjekte können die Strukturen ändern, deren „Produkte“ sie sind. In aktuellen queerfeministischen Debatten wird vielfach diskutiert, inwieweit queerpolitische Interventionen neoliberalen Transformationen dienlich waren. Vor diesem Hintergrund möchte das Seminar die Frage verfolgen, in welchem Verhältnis Neoliberalismus und Geschlechterverhältnisse zueinander stehen. Kommt es zum brüchigwerden alter Geschlechterarrangements mit dem Preis neoliberaler Passförmigkeit? Welchen Einfluss hat eine neoliberale Regierungsweise auf die Subjektbildungsprozesse und welche Rolle spielt darin Geschlecht? Was genau ist unter Neoliberalismus zu verstehen und was hat das mit Geschlecht zu tun? Wenn sich die Frage nach Ursache und Wirkung neoliberaler Transformationen und Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen nicht eindeutig beantworten lässt – was die eingangs genannte Grundannahme nahe legt – wie lässt sich dann mit den daraus resultierenden Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen umgehen? Wo liegen mögliche Pfade emanzipatorischer Veränderung? Für das Seminar wird die Bereitschaft zur sorgfältigen Lektüre theoretischer Texte erwartet, Kenntnisse queerfeministischer Perspektiven und Grundannahmen sind von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung. Unterschiedliches Vorwissen soll in einer solidarischen Lehrund Lernatmosphäre allen Teilnehmer_innen zu Gute kommen. Schließen