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WiSe 15/16: Protest-Theater

Christel Weiler, Stefan Donath

Kommentar

Mit Hilfe vielfältiger Strategien widersetzen sich Proteste Unterdrückung, üben Kritik an Fehlentscheidungen der Politik, die subalterne Situationen besiegelt, Marginalisierten die Stimme nimmt oder politische Repräsentationsmechanismen entleert. Protestieren bedeutet heute selbstbewusste Ansprüche zu artikulieren, heißt ein Stillhalten abzulehnen und selbst zu handeln. Ausgehend von der Beobachtung, dass Protestphänomene weltweit zunehmen, fragt das Seminar zunächst nach den theatralen Eigenschaften von Protest. Welche Verbindungen lassen sich zwischen einer politischen Praxis des Protests und künstlerischen Strömungen im Theater ausmachen? Wie wird das Theater einerseits selbst zu einem Ort des Protests? Auf welche Weise nutzen Proteste andererseits ästhetische Darstellungsverfahren des Theaters, um konventionelle Ausdrucksformen des Widerstands zu komplementieren? Mit Hilfe historischer Beispiele soll zum einen geklärt werden, wie Proteste wirksame Öffentlichkeiten herstellen. Zum anderen möchten wir anhand aktueller Beispiele fragen, wie Proteste durch chorische Sprech- und Bewegungsformationen darauf drängen, sich selbst als Ereignisse zu erzeugen, in denen Vorstellungen des Kollektiven neu verhandelt werden. Mit Blick auf gegenwärtige Protestszenarien geht es schließlich auch um die Frage, welchen Beitrag theaterwissenschaftliche Methoden für die Analyse von Protest leisten können. Das Seminar findet an folgenden Terminen immer freitags von 10-14 Uhr statt: 16. 10. 2015 13. 11. 2015 27. 11. 2015 11. 12. 2015 18. 12. 2015 08. 01. 2016 22. 01. 2016 05. 02. 2016 Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit. Schließen