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WiSe 15/16: Nichtstun, Müßiggang und Faulenzerei

Agatha Frischmuth

Kommentar

Langeweile, Melancholie, Müßigggang, Fauheit, Lethargie - so und anders findet sich die kulturübergreifende Praxis der menschlichen Inaktivität bezeichnet. Die Gruppierung dieser Begriffe mag Synonymität suggerieren, doch das Phänomen ist komplex und vielschichtig in seiner Erfahrbarkeit. Das Spektrum ist breit: Angefangen beim individuellen Erleben des Nichtstuns (morbide Erduldung / entzückter Enthusiasmus) bis hin zu seiner gesellschaftlichen Bewertung (moralische Verwahrlosung / potentieller Glücksgewinn) und ökonomischer Verwertbarkeit ('drain on the economy' / Kreativitätsquell) - die Bedeutung eines Nicht-Handelns kann enorm variieren. Ziel des Seminars ist es, diese multidimensionale Semantik an literarischen Beispielen aufzuschlüsseln und zu hinterfragen, was überhaupt unter diesem Paradox, der menschlichen "Inaktivität", zu verstehen ist. Dem Thema naheliegende Handlungstypen wie das Flanieren, Prokrastinieren, Schlafen und Alkoholisieren stehen dabei ebenso auf dem Plan wie Fragen der (genüsslichen und schrecklichen) Körperlichkeit, der Einsamkeit und der Sozialisierung, sowie der Zwangsläufigkeit des Todes. Gelesen werden Gontscharovs Oblomov und Der Zauberberg von Thomas Mann (in Ausschnitten) sowie eine Reihe von kürzeren Werken, u.a. Bartleby, the Scrivener von Herman Melville, Un homme qui dort von Georges Perec und eine Auswahl an Rauschgeschichten Andrzej Stasiuks. Keine vorbereitende Lektüre notwendig. Schließen

16 Termine

Zusätzliche Termine

Di, 09.02.2016 18:00 - 20:00

Räume:
JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 16:00 - 19:00 16 Termine

Di, 13.10.2015 16:00 - 19:00