13462
S/HS (Seminar/Hauptseminar)
WiSe 15/16: Auge, Blick, Bild
Astrit Schmidt-Burkhardt
Hinweise für Studierende
Einführung: Fr, 16.10., 10:00-12:00 Uhr (A 163)
Block: 8.11., 15.11., 22.11., 29.11; jeweils 10:00 -15:00 Uhr (A 124)
Kommentar
Die Geschichte des Auges im bildnerischen Denken kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere verweisen. Als privilegierter Sinn vermittelt das Auge gleich einer Schnittstelle zwischen Innen und Außen, Subjekt und Welt. Vor allem das mit Reflexivität aufgeladene Sehen soll den kritischen Zugang zur Realität gewährleisten. Die semantische Mehrdimensionalität des Blicks kommt in der französischen Sprache deutlich zum Ausdruck: Voir (Sehen), savoir (Wissen) und pouvoir (Macht) haben denselben Wortstamm. Die etymologische Verwandtschaft legt die vielschichtige Struktur des Sehens offen, eine Verbindung sowohl zur Vernunft als auch zur Sicherung der Macht, zur Erhellung als auch zur Ausleuchtung der Wirklichkeit. Zwischen diesen rivalisierenden Einstellungen bzw. Modalitäten der Wahrnehmung oszilliert der Blick, ohne sich semantisch fixieren zu lassen. – Das Seminar versucht in Einzelanalysen die wechselnden Bedeutungsfelder des Auges in den modernen Bildkünsten (Ledoux, Redon, Lissitzky, Vertov, Magritte, Buñuel, Jaar, Serrano, Oursler u.a.) abzustecken und nimmt dabei auch historische Vorbilder (Bosch, Dürer u.a.) ins Visier. Schließen
Literaturhinweise
Ausstellungskat. Valencia 2003, La vista y la visión (Institut Valencia d'Art Modern); Matthias Bruhn und Kai Uwe Hemken (Hg.), Modernisierung des Sehens. Sehweisen zwischen Künsten und Medien, Bielefeld 2008; Jonathan Crary, Techniken des Betrachters. Sehen und Moderne im 19. Jahrhundert, Dresden und Basel 1996; Ralf Konersmann (Hg.), Kritik des Sehens, Leipzig 1997; Christian Kravanga (Hg.), Privileg Blick. Kritik der visuellen Kultur, Berlin 1997; Sophia Prinz, Die Praxis des Sehens. Über das Zusammenspiel von Körpern, Artefakten und visueller Ordnung, Bielefeld 2014; Thomas Y. Levin, Ursula Frohne und Peter Weibel (Hg.), CTRL [SPACE] – Rhetorics of Surveillance from Bentham to Big Brother, Boston, Mass. 2002. Schließen
Zusätzliche Termine
Fr, 16.10.2015 10:00 - 12:00 So, 08.11.2015 10:00 - 15:00 So, 15.11.2015 10:00 - 15:00 So, 22.11.2015 10:00 - 15:00 So, 29.11.2015 10:00 - 15:00