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WiSe 15/16: Historisches Lernen zwischen Affirmation und Emanzipation

Lars Deile

Hinweise für Studierende

Das Seminar ist als Modulangebot zusammen mit dem Seminar 'Terrorismus’ (13222) von Herrn Bauerkämper konzipiert und sollte sinnvollerweise nur mit diesem zusammen besucht werden. Der Modulabschluss ist als mündliche Prüfung nur in dieser Kombination möglich. Schließen

Kommentar

Geschichtsunterricht war die meiste Zeit seiner Geschichte eine Art Staatsbürgerkundeunterricht, Während Kaiser Wilhelm II. die Frage beschäftigte, die Schule in ihren einzelnen Abstufungen nutzbar zu machen, um der Ausbreitung sozialistischer und kommunistischer Ideen entgegenzuwirken“ (Kabinetts-Ordre vom 1. Mai 1889), sollte der Geschichtsunterricht in der DDR „entscheidenden Anteil an der Herausbildung des sozialistischen Geschichtsbewusstseins der Schüler“ haben. Die bayerische Verfassung thematisiert in Artikel 131 die Bildungsziele der Schule: „Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen.“ Gerade deshalb sah sich der Geschichtsunterricht insbesondere in den 1970er Jahren schwerer Kritik und Forderungen nach seiner Auflösung ausgesetzt, wurde er durch eine emanzipatorische Didaktik historisch-politisch konzipiert. „Der Geschichtsunterricht leistet somit einen Beitrag zu einer reflektierten Einschätzung gegenwärtiger und zukünftiger gesellschaftlicher Verhältnisse und Probleme mit dem Leitziel der Selbst- und der Mitbestimmung. Dabei wird bei den Lernenden die Ausbildung einer eigenen Identität auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung unterstützt. Und damit wird es dann konkret für viele auch schon wieder nicht ganz einfach. Wie politisch Geschichtsunterricht, wie neutral kann er sein? Was soll er leisten? Mit diesen Fragen wollen wir uns auf konkreter Ebene beschäftigen indem wir programmatische Beispiele aus der Geschichte des Faches analysieren, indem wir Debatten nachspüren und indem wir diese Fragen auf programmatischer wie pragmatischer Ebene gemeinsam diskutieren. Schließen

Literaturhinweise

Eine Geschichte des Geschichtsunterrichts fehlt ebenso wie die ethischen Fragen schulischen Geschichtsunterrichts weitgehend ignoriert sind. Ansatzweise vielleicht: Kühberger, Christoph: Ethik der Geschichtswissenschaft. Zur Einführung, Wien 2008. Zum Zusammenhang historischen und politischen Lernens: Lücke, Martin/Barricelli, Michele: Historisch-politische Bildung, in: Benno Hafeneger (Hg.): Handbuch Außerschulische Jugendbildung. Grundlagen - Handlungsfelder - Akteure, Schwalbach 2011, S. 325-343. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 12:00 - 14:00 16 Termine

Mo, 12.10.2015 12:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Lars Deile