WiSe 15/16: Adorno: Verfransung der Künste
Gregor Gumpert
Kommentar
Sei jeher sind die Beziehungen der Künste untereinander vielgestaltig. Das Spektrum reicht von der Hierarchisierung, der Unterordnung unter eine Leitkunst, bis zur Agglomeration mehrerer Einzelkünste im Gesamtkunstwerk, von Programmen des Austauschs der Verfahrensweisen mit dem Ziel der Anähnelung bis zu Konvergenzprozessen mit dem Fluchtpunkt der Gattungsautonomie. 1966 beobachtet Adorno: "In der jüngsten Entwicklung fließen die Grenzen zwischen den Kunstgattungen in einander oder, genauer: ihre Demarkationslinien verfransen sich". Diesem Verfransungsprozeß gilt das Interesse des Seminars; seiner Analyse werden wir uns durch die Lektüre dreier Texte Adornos nähern: Voraussetzungen, 1960/61, Über einige Relationen zwischen Musik und Malerei, 1965, und Die Kunst und die Künste, 1966/67. Dabei sollen auch jene Werke der Literatur, Musik und Bildkunst betrachtet werden, auf die Adorno sich in seinen Überlegungen bezieht.
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