James Joyce' Finnegans Wake, 1939, ist ein Gipfelpunkt der literarischen Moderne: Das Spiel der Sprache mit sich selbst, unerschöpflich, will die Welt umfassen. John Cage unterwirft das nicht in ... Lesen Sie weiter
James Joyce' Finnegans Wake, 1939, ist ein Gipfelpunkt der literarischen Moderne: Das Spiel der Sprache mit sich selbst, unerschöpflich, will die Welt umfassen. John Cage unterwirft das nicht in herkömmlichem Sinn verständliche Werk einer eigenwilligen Bearbeitung, die die Textgrundlage seines Hörstücks Roaratorio. An Irish Circus on Finnegans Wake, 1979, bildet. Wie schon Joyce' Werk sprengt auch Cages Grenzen: Mit Roaratorio - der Ausdruck stammt aus Finnegans Wake selbst, deutsch etwa 'Röhrartorion' (Dieter H. Stündel) oder 'Brüllatorium' - entsteht ein akustischer Kosmos aus bald gesprochenem, bald gesungenem Text, Musik und Geräusch. Im Seminar werden wir Passagen aus Joyce' Werk und Cages Textbearbeitung zu lesen versuchen und, soweit möglich, die Faktur von Roaratorio im Kontext der Ästhetik Cages rekonstruieren.