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Undergraduate Course
WiSe 15/16: Streaming Protest: Videoaktivismus im Web 2.0
Christian Tedjasukmana
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Online-Dokus und -Kampagnentrailer mit Klickzahlen im dreistelligen Millionenbereich, Augenzeugen- und Enthüllungsvideos, die Protestbewegungen ins Rollen bringen und die Mächtigen in Zugzwang bringen - seit der Entstehung des Web 2.0 formiert sich weltweit ein neuer zivilgesellschaftlicher Video-Netz-Aktivismus. Mussten bis vor zehn Jahren Videos in einem zeit- und kostenaufwändigen Prozess gedreht, geschnitten und vertrieben werden, ermöglichen neue Digitalkameras, Filmsoftware, Videoplattformen, Social Media wie Twitter und Live-Streaming-Apps wie Periscope eine einfache, rasche Verbreitung. Ähnlich wie gegenwärtig komplexe Sachverhalte sprachlich auf 140-Zeichen-Tweets reduziert werden, verdichten und beschleunigen sich audiovisuelle Darstellungsweisen. Doch nicht erst seit den Propagandavideos der Terrorgruppe IS mehren sich Zweifel, ob der Videoaktivismus 2.0 in erster Linie zivilisierender Art ist. In Kriegen, Revolutionen und anderen politischen Konflikten entbrennt auch ein Kampf der Videobilder.
Der neue Video-Netz-Aktivismus wirft damit eine Reihe von Fragen auf, die den Ausgangspunkt des Seminars markieren: Wie verändern sich dokumentarische Praktiken, narrative Formen und affektive Adressierungen? Wie werden die spezifischen Möglichkeiten des Audiovisuellen hinsichtlich der Erzeugung von Evidenz, Erkenntnis und Emotionen genutzt? Und weiter: Haben wir es mit einer neuen audiovisuellen Partizipationsform für aufgeklärte Netizens zu tun? Oder verläuft sich der Videoaktivismus 2.0 in folgenlosem Klicktivismus, der durch IT-Konzerne vorgegeben wird und lediglich eine formatierte Partizipation erlaubt? Bedeutet Videoaktivismus 2.0 eine zivilgesellschaftliche Ermächtigung gegenüber massenmedialer Berichterstattung und der Einflussnahme von Regierungen und Konzernen? Oder bedeutet er eine Entmächtigung innerhalb einer beschleunigten Ökonomie der Aufmerksamkeit, die nur Klicks, Likes und Links als Währung akzeptiert?
Angesichts solcher Fragen widmet sich das Seminar anhand von eigenständiger Projektarbeit, Videosichtungen und begleitender Textdiskussionen dem neuen Gegenstand des Videoaktivismus 2.0 zwischen Online- und Offline-Öffentlichkeiten, Social Media und Social Movements.
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Mon, 2015-11-16 14:00 - 16:00
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