WiSe 15/16: Zwischen Bauch und Kopf: Über die permanente Dialektik des Literaturübersetzens
Frank Heibert
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Literaturübersetzen ist ein hochkomplexes Tun: Handwerk, Wissen, Können und Kunst. Es ist ein Arbeitsprozess aus Lesen und Schreiben, Verstehen und Neu-Sagen, und sein Resultat ist ein vom Original abstammender und zugleich eigenständiger literarischer Text. Was passiert da genau, wie funktioniert das ständige Wechselwirken der beiden gegensätzlichen, sich dialektisch ergänzen-den Pole Sprachgefühl und analytische Sprachreflexion?
Wir werden literarische Texte in verschiedenen Sprachen, in Original und Über-setzung lesen, zuweilen auch selbst übersetzen und dabei unser Sprachgefühl trainieren und beobachten. Zugleich werden wir ein kleines Arsenal theoreti-scher Grundbegriffe erarbeiten, mit deren Hilfe sich das Literaturübersetzen besser begreifen, fundierter diskutieren und einschätzen lässt.
Vorausgesetzt wird eine möglichst gute Kenntnis der deutschen Sprache, gern auch des Englischen und Französischen, andere Muttersprachen sind auch will-kommen. Erwartet wird die aktive Mitarbeit in den Sitzungen. Die Teilnehmer-zahl ist begrenzt. Um frühe Voranmeldung per E-Mail an FHEIBERT@aol.com wird gebeten, mit Angabe, welche Sprachen man lesen kann. Einstiegslektüre: "Wortspiele übersetzen. Wie die Theorie der Praxis helfen kann", in: Gutes Übersetzen. Neue Perspektiven für Theorie und Praxis des Literaturüberset-zens, Hg. Albrecht Buschmann; Berlin 2015, S. 217-240.
Antrittsvorlesung: "Let's Get Loud! Was uns die gängigen Metaphern fürs Literaturübersetzen wirklich sagen." am 3. November 2015 um 19:30 Uhr im Institut Français, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin
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