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Seminar
WiSe 15/16: Der Hegel der Karolinger: Johannes Scotus Eriugena und die Aufarbeitung des Neuplatonismus im Frühmittelalter
Bernd Roling
Additional information / Pre-requisites
S-Frühchrist. u. karolingische Literatur
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Wie ein Monolith überragt im Frühmittelalter der aus Irland stammende Johannes Scotus Eriugena (815-877) seine Zeitgenossen. Als Theologe, Philosoph und Poet unterrichtete er an der Hofschule Karls des Kahlen; Früchte seiner reichen Tätigkeit waren Kommentare zu Martianus Capella, Traktate zum Streit über die Vorherbestimmung des Menschen, der seine Epoche erfasst hatte, und eine ganze Galerie von Gedichten. Als erster Gelehrter Westeuropas bedient sich Johannes, der Griechisch gelernt hatte, der Schriften der griechischen Kirchenväter, Gregors von Nyssa und Maximos Confessor und des gerade in Frankreich kursierenden Dionysios Areopagita, um ein originelles, ja ingeniöses philosophisches Gebäude zu errichten: das 'Periphyseon', in dessen Zentrum die vollkommene Schöpfung und ihre Rückwendung zu Gott stehen sollte. Kein philosophisches Werk sollte bis zum 12. Jahrhundert wieder dieses Niveau erreichen, kaum eines war, weil es keine Hölle und auch keine Trennung der Geschlechter vorsah, umstrittener und wurde von Nachgeborenen in ähnlichem Maße angefeindet. Wir wollen, begleitet von Eriugenas anderen Werken, Auszüge aus dem 'Periphyseon' lesen und sie gemeinsam interpretieren.
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Suggested reading
Literatur: Werner Beierwaltes, Eriugena : Grundzüge seines Denkens, Frankfurt 1984; Willemien Otten, The Anthropology of Johannes Scottus Eriugena, Amsterdam 1989; Dermot Moran, The philosophy of John Scottus Eriugena, a study of idealism in the Middle Ages, Cambridge 1990.
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