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Practice seminar
WiSe 15/16: Tanz und Performance im Ausstellungskontext
Kirsten Maar
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Seminar und Übung widmen sich dem aktuellen Phänomen von Tanz und Performance im Ausstellungskontext in seiner notwendigen historischen Perspektivierung. Mit dieser wird direkt auf die Entgrenzungen zwischen den Künsten Bezug genommen, wie sie sich im New York der 1960er Jahre im Kontext der Judson Church und der Entstehung des Post-Modern Dance und der Performance-Kunst ereigneten. Mit dem Minimalismus und der entstehenden Konzeptkunst ebenso wie mit den Veränderungen von Kompositionsverfahren in der Musik (Cage) veränderten sich auch choreographische Verfahren und damit Fragen der Präsentationalität und des Verhältnisses zum Betrachter grundlegend. Doch warum wird gerade aktuell in Re-enactments und im Ausstellunsgkontext so stark auf diese Zeitspanne Bezug genommen? Was verbinden jüngere ChoreographInnen und PerformerInnen damit und welche Erwartungen stellen sie heute daran ihre Arbeit im Rahmen eines anderen Dispositivs zu präsentieren? Welche Bewegunggründe treiben ChoreographInnen dazu den Begriff des Choreographischen zu erweitern (z.B. LeRoy, Forsythe), wie wird hier das Verhältnis von Choreographie und Tanz definiert, welche Materialität erhält der Körper, indem er ausgestellt wird?
Im Blick sowohl auf diese künstlerischen Entscheidungen als auch auf die Perspektive der Institutionen untersucht das Seminar die Nähe von choreographischen und kuratorischen Verfahren ebenso wie die Rolle des Körpers und der Techniken und Praktiken des Tanzes im Blick auf den veränderten Kontext, und konstelliert sie mit der Frage danach, welche Erfahrungsdimensionen sie im Ausstellungskontext eröffnen oder gerade nicht zulassen. Techniken und Verfahren sind hier immer schon prozesshaft und plural im Blick auf ihre Konstellationen, innerhalb derer sie agieren und verwendet werden, im Blick auf ihre Dispositive und Displays zu betrachten. Die Kategorien von Ausstellung und Aufführung werden jedoch in den Übertragungsbewegungen zwischen Körpern und Konzepten ins Wanken gebracht und verschoben.
Das Seminar setzt sich ausführlich mit Texte der Tanzwissenschaft aber auch der Kunstgeschichte auseinander und fragt nach den entsprechenden Deutungshoheiten eines im Entstehen begriffenen Forschungsfeldes (Krauss, Bismarck, Brandstetter, Joy Lepecki, Wood). Ebenso wird eine Auswahl künstlerischer/kuratorischer Arbeiten diskutiert werden, Filmsichtungen, Ausstellungs-und Aufführunsgbesuche ebenso wie Projektarbeiten in Gruppen und Gespräche mit ChoreographInnen/KuratorInnen ergänzen das Seminarprogramm.
Obligatorische Arbeitsleistungen: regelmäßige Teilnahme, Referat, schriftliche Hausarbeit
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16 Class schedule
Regular appointments
Fri, 2015-10-16 14:00 - 16:00
Fri, 2015-10-23 14:00 - 16:00
Fri, 2015-10-30 14:00 - 16:00
Fri, 2015-11-06 14:00 - 16:00
Fri, 2015-11-13 14:00 - 16:00
Fri, 2015-11-20 14:00 - 16:00
Fri, 2015-11-27 14:00 - 16:00
Fri, 2015-12-04 14:00 - 16:00
Fri, 2015-12-11 14:00 - 16:00
Fri, 2015-12-18 14:00 - 16:00
Fri, 2016-01-08 14:00 - 16:00
Fri, 2016-01-15 14:00 - 16:00
Fri, 2016-01-22 14:00 - 16:00
Fri, 2016-01-29 14:00 - 16:00
Fri, 2016-02-05 14:00 - 16:00
Fri, 2016-02-12 14:00 - 16:00