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WiSe 15/16: [GEND] Privacy - On the political dimension of a contested idea

Ulrike Höppner

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Die Verwirrung beginnt schon bei der Begrifflichkeit - was genau ist eigentlich "Privatheit"? Sind Privacy und Privatheit wirklich das Gleiche? Und meint das "privat" in den Debatten über private und öffentliche Räume tatsächlich das gleiche wie das "privat" in den zeitgenössischen Privacy-Diskursen? Was ist mit verwandten Begriffen wie Datenschutz und Anonymität? Das Seminar wird diesen und anderen Unklarheiten auf den Grund gehen und den, in den politischen Diskursen oftmals höchst umstrittenen, Begriff der Privatheit in unterschiedlichen theoretischen, historischen und politischen Kontroversen verorten. Am Ende des Seminars sollen alle Teilnehmer_innen den Begriff in seiner Breite theoretisch einordnen und kritisch reflektieren können. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt des Seminars auf der Herausarbeitung impliziter und expliziter Genderbiases der Diskurse liegen. Der erste Teil des Seminars wird sich mit klassischen Texten der Privacydebatte auseinandersetzen, wie zum Beispiel Warren & Brandeis "The Right to Privacy" (1890) und Westin "Privacy and Freedom" (1967) aber auch Arendts "Vita Activa" (1960). Im zweiten Teil wird eine interdisziplinäre Perspektive gesucht, also gefragt wie Privatheit in anderen für den politischen Diskurs wichtigen Wissenschaften, wie den Rechtswissenschaften und der Informatik, gefasst wird. Gefragt werden soll, welchen Beitrag beispielsweise Datenschutz und Anonymisierungstechnologie zu welcher Art von Privatheit leisten und ob Möglichkeiten und Grenzen in den politischen Debatten adequat reflektiert werden. Der abschließende dritte Teil widmet sich dann konkret zeitgenössischen Debatten um Post-Privacy, Contextual Privacy etc. und betrachtet sie vor dem Hintergrund der besprochenen theoretischen Auseinandersetzungen mit Privatheit. Das Seminar wird von einem Seminarblog begleitet, an dem alle Teilnehmer_innen mitarbeiten. Technische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber Freude am gemeinsamen Arbeiten sowie die Bereitschaft zur regelmässigen Mitarbeit und Textlektüre. Ab eine Woche vor Seminarbeginn können weitere Informationen bei mir abgefragt werden. Dazu bitte eine mail an u.hoeppner@googlemail.de senden. Literaturhinweise Samuel Warren & Louis Brandeis 1890: The Right to Privacy. Harvard Law Review. 4:5. Im Internet z.B. hier http://groups.csail.mit.edu/mac/classes/6.805/articles/privacy/Privacy_brand_warr2.html Hannah Arendt 1960: Vita Activa. Frankfurt a.M. Suhrkamp. Alan Westin 1967: Privacy and Freedom. London: Bodley Head. Richard Sennett 1983: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Frankfurt a.M.: Fischer. Helen Nissenbaum 2011: A Contextual Approach to Privacy Online. Daedalus 140 (4), Fall 2011: 32-48. Im Internet bei SSRN: http://ssrn.com/abstract=2567042 Annabelle Lever 2005: Feminism, democracy and the right to privacy. Minerva 2005 (nov), 1-31. close

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