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Seminar
WiSe 16/17: Strickermären
Jutta Eming
Kommentar
Der Stricker trägt im 13. Jahrhundert entscheidend dazu bei, dass sich eine erzählende Kleingattung - als Adaptation aus der französischen Literatur - im deutschsprachigen Literaturbetrieb etabliert, die bis in die Frühe Neuzeit hinein produktiv bleiben wird: das Märe. Formal ähnlich wie die Novelle zumeist auf einer Pointenstruktur beruhend, erzählt das Märe - zumindest in der für das Seminar interessierenden schwankhaften Variante - von extremen Auseinandersetzungen zwischen hochgradig typisierten Figuren beiderlei Geschlechts: Ehefrau und Gatte, Herr und Knecht, Bauer und Pfaffe. Erzählt wird sowohl mit hintergründiger Komik als auch im Rekurs auf teils drastische Gewalt von Problemen, die diesen Figuren aus maßlosen Liebesbeweisen und ehelichem Ungehorsam, Untreue und Lügen, Gier oder Trunksucht entstehen. Das meist überraschende Ende stellt die christliche Ordnung zwar wieder her, geht aber scheinbar immer auf das Recht desjenigen zurück, der stärker, durchtriebener, schlagfertiger oder zynischer ist. Im Seminar sollen diese Erzähllogiken am Beispiel von einigen der bekanntesten Mären des Strickers erarbeitet werden. Schließen
Literaturhinweise
Achtung!: Gelesen wird nur der mittelhochdeutsche Text, die Teilnehmer sollten also Interesse und Bereitschaft mitbringen, ihre Kenntnisse der mittelhochdeutschen Sprache weiter zu entwickeln. Textgrundlage bildet dem entsprechend die Ausgabe "Verserzählungen I" des Stricker in der ATB-Ausgabe. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 18.10.2016 10:00 - 12:00
Di, 25.10.2016 10:00 - 12:00
Di, 01.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 08.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 15.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 22.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 29.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 06.12.2016 10:00 - 12:00
Di, 13.12.2016 10:00 - 12:00
Di, 03.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 10.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 17.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 24.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 31.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 07.02.2017 10:00 - 12:00
Di, 14.02.2017 10:00 - 12:00