17010
Hauptseminar
WiSe 16/17: AfRomania: Französisch und Portugiesisch in Afrika
Ulrich Reich
Kommentar
In diesem Seminar erschließen wir die afrikanische Wirklichkeit der romanischen Sprachen. Bereits im 15. Jahrhundert gründen die Portugiesen Handelsstützpunkte entlang der Küsten Afrikas und zwingen im Zuge des lukrativen Sklavenhandels ganze Bevölkerungsgruppen zum Sprachwechsel, der zu einer ganzen Reihe von Kreolsprachen geführt hat, deren lexikalischer Kern portugiesischen Ursprungs ist. Diese Sprachen werden als Erstsprachen gesprochen, und zwar auf den kapverdischen Inseln, in Senegal und Guinea-Bissau, sowie auf Annabón, São Tomé und Príncipe im Golf von Guinea. Die Franzosen treten im 19. Jahrhundert auf den Plan und errichten schnell ein weit ausgedehntes Kolonialreich, das so wie das portugiesische bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts brutal verteidigt wird. Das Französischen und das Portugiesische fungieren heute in vielen Ländern Afrikas als Verkehrssprachen und werden dort teilweise auch nativisiert, wobei komplexe Bewertungsprozesse zu ganz unterschiedlichen sozioindexikalischen Feldern ihres Gebrauchs geführt haben. Das Seminar setzt sich dem linguistischen Spannungsfeld zwischen sprachlicher Innovation und Tradition in mehrsprachigen Gesellschaften, pragmatischen Anforderungen in unterschiedlichen kommunikativen Bedingungsgefügen und ideologischer Bewertung in ausdifferenzierten modernen Gesellschaften aus, in dem die Wirklichkeit der afrikanischen Romania entsteht. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 18.10.2016 10:00 - 12:00
Di, 25.10.2016 10:00 - 12:00
Di, 01.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 08.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 15.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 22.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 29.11.2016 10:00 - 12:00
Di, 06.12.2016 10:00 - 12:00
Di, 13.12.2016 10:00 - 12:00
Di, 03.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 10.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 17.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 24.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 31.01.2017 10:00 - 12:00
Di, 07.02.2017 10:00 - 12:00
Di, 14.02.2017 10:00 - 12:00