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Seminar
WiSe 16/17: Die Krise des Bewusstseins in Literatur und Film
Barbara Ventarola
Kommentar
Um 1900, nach den ‚Exteriorisierungs‘-Exzessen des Naturalismus, lässt sich eine Krise des Romans feststellen, die eng mit einer zeitgleichen Krise des Bewusstseins sowie der Sprache zusammenhängt. Um diese Krise zu überwinden, wird vielfach eine Tendenz zur Verinnerlichung vorgeschlagen. Der Roman solle sich vermehrt auf die Darstellung seelischer Innenwelten konzentrieren. Dies wirft mit neuer Virulenz die Frage auf, wie sich mit Hilfe der schriftlichen Sprache innere Prozesse darstellen lassen, die vielfach nicht sprachlich und oft nicht einmal bewusst sind. Im Seminar sollen drei prominente Romane der Zeit genauer untersucht werden, die mit ihren Lösungsvorschlägen besonders originell auf die Krise des Romans sowie des Bewusstseins reagieren: Marcel Prousts À la recherche du temps perdu, Virginia Woolfs Mrs. Dalloway sowie Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz. Es wird zu untersuchen sein, welche Techniken die Autor/innen zur Darstellung von Bewusstseinsprozessen anwenden, welche Konzeptionen von Bewusstsein sie jeweils vertreten und wie sie damit Bezug nehmen auf die wissenschaftlichen und philosophischen Bewusstseinstheorien ihrer Zeit, die ebenfalls die Krise des Bewusstseins verhandeln (zu denken ist etwa an Taine, Wundt, Ribot, Binet, Nietzsche, Freud, Bergson, Ernst Mach). Zum Abschluss soll die Perspektive historisch und medial geöffnet werden, indem der Film „Mulholland Drive“ von David Lynch analysiert wird. Schließen
15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 17.10.2016 16:00 - 18:00
Mo, 24.10.2016 16:00 - 18:00
Mo, 31.10.2016 16:00 - 18:00
Mo, 07.11.2016 16:00 - 18:00
Mo, 14.11.2016 16:00 - 18:00
Mo, 21.11.2016 16:00 - 18:00
Mo, 28.11.2016 16:00 - 18:00
Mo, 05.12.2016 16:00 - 18:00
Mo, 12.12.2016 16:00 - 18:00
Mo, 09.01.2017 16:00 - 18:00
Mo, 16.01.2017 16:00 - 18:00
Mo, 23.01.2017 16:00 - 18:00
Mo, 30.01.2017 16:00 - 18:00
Mo, 06.02.2017 16:00 - 18:00
Mo, 13.02.2017 16:00 - 18:00