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WiSe 16/17: Intertextualität: Theorie und Praxis

Jürgen Brokoff

Kommentar

Der Begriff der Intertextualität gehört zu den Grundbegriffen der Literatur- und Kulturwissenschaften und wird als ein solcher so selbstverständlich und häufig verwendet, dass seine inhaltliche und konzeptuelle Dimension nicht weiter erklärungsbedürftig scheint. Das Seminar möchte demgegenüber bei der Erklärungsbedürftigkeit des Begriffs ansetzen und den verschiedenen Ausfaltungen bzw. ästhetischen Manifestationen von Intertextualität in drei Schritten nachgehen. Erstens geht es um eine Klärung der begrifflichen, theoretischen und ästhetischen Grundlagen von Intertextualität (M. Bachtin, J. Kristeva, J. Derrida, R. Lachmann). Im zweiten Schritt werden dann die offenen Formen von Intertextualität anhand von literarischen Textbeispielen (von der Romantik über die Avantgarde bis zur Gegenwartsliteratur) diskutiert. Im dritten Teil des Seminars geht es um die verdeckten Formen von Intertextualität, bei denen die intertextuellen Relationen und Bezüge nicht offen zutage liegen, sondern über die Erschließung entsprechender Kon-Texte (die selber wiederum textuell verfasst sind) zu identifizieren sind. In diesem Teil des Seminars steht die intertextuelle Analyse von einem der berühmtesten Texte des 20. Jahrhunderts auf dem Programm: Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig, die sich als ein hochkomplexes Geflecht von intertextuellen Bezügen (Platon, Nietzsche, Freud) und "kulturellen Einschreibsystemen" (R. G. Renner) analysieren lässt. Überlegungen zum Verhältnis von Intertextualität und Intermedialität (am Beispiel der Literaturverfilmung) schließen das Seminar ab. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 16 Termine

Mi, 19.10.2016 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Brokoff