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Proseminar
WiSe 16/17: Die Figur des Künstlers
Jan von Brevern
Hinweise für Studierende
Hinweis: Das Seminar wird in Kooperation mit Ulrike Boskamp, DFG-Forschergruppe 1703 »Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst« abgehalten. Es findet 14-tägig, 4-stündig statt. Erster Termin: 26. Oktober. Schließen
Kommentar
Der Künstler ist eine ambivalente Figur. Er wurde als Genie und Schöpfergott gefeiert und als Abweichler diffamiert. Er war Priester, Magier und Verrückter. Die Romantiker haben ihn zum paradigmatischen Menschen erklärt, die Avantgarden zum Propheten des Fortschritts. Die Künstlerin ist heute kreatives Vorbild für die ganze Gesellschaft und gesellschaftliche Außenseiterin. Sie will Anerkennung bekommen und ist doch stolz darauf, verkannt zu werden. Sie ist die schärfste Kritikerin der Institution Kunst und ihre größte Profiteurin. Seit der Moderne scheinen die Anforderungen an den Künstler – dessen gesellschaftliche Positionierung als Ausnahmefigur schon viel früher angelegt ist – enorm gestiegen zu sein: Er muss sich selbst erfinden, unverwechselbar sein, sich ganz in seinem Werk entäußern. Im Seminar wollen wir einige historische Stationen dieser »forcierten Mythisierung« des Künstlertums beleuchten. Warum und seit wann wird Kunst überhaupt personalisiert? Inwieweit ist das Fach Kunstgeschichte auf die Legende vom Künstler angewiesen? Wie haben die Herausbildung einer bürgerlichen Kunstöffentlichkeit und des Kunstmarktes die Erwartungen verändert, die an den Künstler gestellt werden? Was macht er, wenn – seit der Moderne – das Publikum schon von ihm erwartet, Erwartungen zu unterlaufen? Und warum ist der paradigmatische Künstler eigentlich immer weiß und männlich? Solchen historischen Fragen werden wir anhand von Texten und konkreten Gegenständen – etwa Selbstbildnissen oder Atelierbildern – nachgehen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Lektüre und intensiven Analyse auch längerer Texte. Schließen
8 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 26.10.2016 14:00 - 18:00
Mi, 09.11.2016 14:00 - 18:00
Mi, 23.11.2016 14:00 - 18:00
Mi, 07.12.2016 14:00 - 18:00
Mi, 04.01.2017 14:00 - 18:00
Mi, 18.01.2017 14:00 - 18:00
Mi, 01.02.2017 14:00 - 18:00
Mi, 15.02.2017 14:00 - 18:00