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Seminar
WiSe 16/17: Der Aufstieg der "Neuen Rechten" - Krise der politischen Theorie?
Rainer Alisch
Kommentar
Mit dem Debattenband Die selbstbewusste Nation (1994) forderte eine sich neu formierende intellektuelle Rechte in der Euphorie der deutschen Wiedervereinigung eher vergeblich den nationalen Aufbruch. Zwanzig Jahre danach ist die Situation eine andere: Die Euphorie ist verflogen, die Europäische Union steckt in der Krise, eine „regressive Moderne“ (Oliver Nachtwey), in der sich Fortschritt und Rückschritt auf widersprüchliche Weise miteinander verzahnen, befördert europaweit einerseits gesellschaftliche Liberalisierung – etwa mehr Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern und Lebensweisen – forciert andererseits aber eine ökonomische Deregulierung, mit daraus erwachsenden sozialen Ungleichheiten. Zudem zeichnet sich ab, dass ein „Postwachstumskapitalismus“ nicht mehr in der Lage sein wird, nachhaltig Spielräume sozialdemokratischer Umverteilung bereitzustellen, denn den Niedergang der westlichen Ökonomien in ihrer jetzigen Form werden langfristig weder keynesianische Interventionen, noch neoliberale Deregulierung, noch billiges Geldes stoppen. Zu diesem Szenario tritt europaweit der Aufstieg rechter-, völkischer- und national-konservativer Bewegungen hinzu. Was hat politische Theorie angesichts dieser Entwicklungen aufzubieten, außer – so im Mittelweg 36 – ihre „Krise“ auszurufen?
Der Fokus des Seminars wird nicht primär auf der Frage liegen, welche Stimmungen, Ängste, Ressentiments den Aufstieg der Rechten befeuern, sondern darauf, welche politischen Angebote und Hoffnungen „rechtes Denken“ über die Enttäuschungsverarbeitung hinaus und gegen ein scheinbar alternativloses „Weiter so“ attraktiv macht(e) – heute – wie vor mehr als einem Jahrhundert in „Weimar“.
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16 Termine
Zusätzliche Termine
Sa, 14.01.2017 14:00 - 18:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 20.10.2016 10:00 - 12:00
Do, 27.10.2016 10:00 - 12:00
Do, 03.11.2016 10:00 - 12:00
Do, 10.11.2016 10:00 - 12:00
Do, 17.11.2016 10:00 - 12:00
Do, 24.11.2016 10:00 - 12:00
Do, 01.12.2016 10:00 - 12:00
Do, 08.12.2016 10:00 - 12:00
Do, 15.12.2016 10:00 - 12:00
Do, 05.01.2017 10:00 - 12:00
Do, 12.01.2017 10:00 - 12:00
Do, 19.01.2017 10:00 - 12:00
Do, 26.01.2017 10:00 - 12:00
Do, 02.02.2017 10:00 - 12:00
Do, 09.02.2017 10:00 - 12:00
Do, 16.02.2017 10:00 - 12:00