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WiSe 16/17: Die Bedeutung von race, class, gender und Intersektionalität in Konflikten um Bergbau

Melanie Müller

Kommentar

Der industrielle Bergbau ist seit den 1990er Jahren einer der am stärksten wachsenden Wirtschaftssektoren im „globalen Süden“. Die Ausweitung von Bergbauvorhaben hat massive Folgen für die betroffenen Gemeinden. Immer wieder eskalieren soziale und politische Konflikte, die zwischen nichtstaatlichen Akteuren, Staat und Unternehmen verlaufen: Konflikte um Arbeitsbeziehungen, um die Erschließung neuer Abbaugebiete und damit verbunden um territoriale Kontrolle und den Zugang zu Wasser- und Landressourcen, um die Auswirkungen auf lokale livelihoods, auf Geschlechterverhältnisse und Ökosysteme sowie Konflikte um die staatlich gesetzten Bedingungen für Bergbauaktivitäten und die Verteilung und Nutzung der Gewinne, Renten und Steuereinnahmen. Der Fokus des Seminars liegt auf Widerständen der vom Bergbau betroffenen Gruppen, wie institutionalisierter Zivilgesellschaft, lokalen Initiativen und Gewerkschaften. Anhand von Fallbeispielen, vorrangig aus Subsahara-Afrika, aber auch aus anderen Regionen, wollen wir die Verläufe der Konflikte und die Gegenstände der Konflikte betrachten. Der analytische Fokus des Seminars liegt dabei auf der Bedeutung der Dimensionen von race, class, gender und Intersektionalität in den Auseinandersetzungen um Bergbauvorhaben: Welche Rolle spielen sie in den Konflikten? Wie wirkt sich die Zugehörigkeit zu einer oder mehreren Kategorie(n) auf die Position der Akteur/innen in Widerständen aus? Denn anhand des Bergbaus lassen sich die ungleichen Machtverhältnisse und damit verbunden die ungleichen Möglichkeiten von Beteiligten, die mit unterschiedlichen Ressourcen ausgestattet sind, verdeutlichen. Bei der Ausweitung von Bergbauvorhaben zeigen sich beispielsweise geschlechtsspezifische Auswirkungen auf Frauen, etwa ökologische und damit verbundene gesundheitliche Folgen, sowie steigende Kriminalität, sexualisierte Gewalt und Prostitution in Bergbaustädten, von der Frauen besonders betroffen sind. Ähnliche spezifische Aspekte lassen sich anhand der Kategorien class und race aufarbeiten. Diese Faktoren stehen gleichzeitig auch in einer Wechselwirkung, die im Seminar mit betrachtet werden soll. Gleichzeitig wollen wir die aktive Rolle Schließen

16 Termine

Zusätzliche Termine

Sa, 28.01.2017 10:00 - 18:00

Räume:
JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 12:00 - 14:00 16 Termine

Do, 20.10.2016 12:00 - 14:00

Dozenten:
Melanie Müller