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Graduate Course
WiSe 16/17: Medientheorie und Krieg
Cilli Pogodda
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14-täglich + Einzeltermine
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Krieg und Medien sind nicht getrennt zu denken, das ist spätestens seit den sogenannten Modernen Kriegen in der arabischen Welt offensichtlich. Dass nicht nur die Kriegsberichterstattung, sondern sowohl die Kriegsführung selbst, als auch die waffentechnologische Entwicklung seit Anbeginn der Geschichtsschreibung untrennbar mit der Entwicklung medialer Kommunikationsmittel verschränkt ist, haben historische Arbeiten umfänglich dargelegt. Es ist deshalb nicht überraschend, dass in einer ganzen Reihe der bekanntesten Medientheorien des letzten Jahrhunderts der Krieg eine zentrale Rolle spielt. „Jede neue Technologie erfordert einen neuen Krieg“ schreibt Marshall McLuhan im Jahre 1968 und verweist darauf, dass die kausalen Verhältnisse innerhalb der technologischen Entwicklungsprozesse in verschiedene Richtungen gedacht werden können, ob nun der Krieg die medientechnologische Entwicklung antreibt oder umgekehrt. So absolut die Verbindung von Medien und Krieg zu sein scheint, so komplex und schwer fassbar ist sie. Die Kommunikations- und Medienwissenschaft reagiert darauf in den letzten Jahren mit einer Flut historischer Arbeiten, die sich mit der Repräsentation des Krieges in den Medien befassen. Letztere werden dabei in der Regel als reine Informationsträger und -vermittler vorausgesetzt, während die Funktion der Medien selbst, ihrer Technologien ebenso wie ihrer ästhetischen Produktion, als Produzenten subjektiver und gesellschaftlicher Selbst- und Weltwahrnehmung undefiniert bleibt. Im Seminar sollen in einer Relektüre die sogenannten technikzentrierten Medientheorien, allen voran die Schriften von Marshall McLuhan, Friedrich A. Kittler und Paul Virilio, in historischer Perspektive diskutiert und für diese und andere aktuelle medientheoretische Fragestellungen produktiv gemacht werden. Dabei wird es auch darum gehen, die Texte selbst als Niederschlag und Ausdruck historischer Medien- und Kriegserfahrung zu lesen. Zur Diskussion stehen u.a. Themen wie mediale Zeit- und Raumerfahrung, Subjektbildung und (affektive) Mobilisierung. Den technikzentrierten Positionen sollen schließlich aktuelle medienästhetische Konzepte entgegengesetzt werden, in denen der Zusammenhang von Krieg und Medien auf Ebene audiovisueller Bildproduktion und ästhetischer Erfahrung bestimmt wird. Der historische Komplex des Krieges wird damit zum Gegenstand, anhand dessen komplementäre medientheoretische Positionen in Dialog gebracht werden können. close
16 Class schedule
Regular appointments
Fri, 2016-10-21 10:00 - 12:00
Fri, 2016-10-28 10:00 - 14:00
Fri, 2016-11-04 10:00 - 14:00
Fri, 2016-11-11 10:00 - 14:00
Fri, 2016-11-18 10:00 - 14:00
Fri, 2016-11-25 10:00 - 14:00
Fri, 2016-12-02 10:00 - 14:00
Fri, 2016-12-09 10:00 - 14:00
Fri, 2016-12-16 10:00 - 14:00
Fri, 2017-01-06 10:00 - 14:00
Fri, 2017-01-13 10:00 - 14:00
Fri, 2017-01-20 10:00 - 14:00
Fri, 2017-01-27 10:00 - 14:00
Fri, 2017-02-03 10:00 - 14:00
Fri, 2017-02-10 10:00 - 14:00
Fri, 2017-02-17 10:00 - 14:00