17009
Graduate Course
WiSe 16/17: Historische Pragmatik des Französischen
Annette Gerstenberg
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In der Pragmatik geht es darum, sprachliche Interaktionen aus dem Kontext heraus zu verstehen: wer ist am Gespräch beteiligt, welche Ziele werden verfolgt, welche sozialen Bedingungen werden verhandelt? – Diese Fragen sind schon für die Gegenwartssprache nicht immer leicht zu beantworten, und besonders große Herausforderungen stellen sich, wenn historische Texte zur Diskussion stehen. Dennoch ist in den letzten Jahren eine Reihe von Strategien entwickelt worden, um zu verstehen, wie im Altfranzösischen, Mittelfranzösischen oder Français classique Sprechakte realisiert und Gespräche organisiert werden: wie wird gegrüßt, befohlen, geflucht? Wer darf wann mit wem auf welche Art sprechen? – Diese Fragen eröffnen neue Zugänge zur französischen Sprachgeschichte und führen auch dazu, ganz neue Arten von Quellen in die Sprachgeschichtsschreibung mit einzubeziehen.
Jucker, Andreas H. (2010): Historical Pragmatics. In: Mirjam Fried, Jan-Ola Östman und Jef Verschueren (Hg.): Variation and change. Pragmatic perspectives. Amsterdam, Philadelphia (PA): Benjamins (Handbook of pragmatics highlights, v. 6), S. 110–122. close
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