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Lecture
WiSe 16/17: Das Monströse in der Literatur des Mittelalters
Jutta Eming
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Das Monströse ist in den Geistes- und Kulturwissenschaften der letzten Jahre zu einer Chiffre für das Andere und Grenzwertige schlechthin geworden. Kultur und Literatur der Mittelalters sind in dieser Hinsicht einerseits entschiedener: Monstren gehören, wie in der Antike, zur Naturgeschichte, und sie lassen sich beschreiben, klassifizieren und teilweise deuten. Mit Dämonen, Meeresbewohnern und Tieren weisen die hybriden Wesen gewisse Überschneidungen auf, doch sind sie nicht mit ihnen zu verwechseln. Literarische Texte des Mittelalters reflektieren diese Zusammenhänge als Wissensbestände und erweitern sie zugleich (Alexanderroman, Herzog Ernst, Melusine). Doch entwickeln literarische Texte andererseits (Wigalois, Friedrich von Schwaben, Apollonius von Tyrland) eigene monströse Gestalten, bei denen sich die Grenzen zwischen den Bereichen des Seienden wieder verwischen. In diese Traditionen möchte die Vorlesung einen Einblick geben. close
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