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Introduction
WiSe 16/17: Das Opfer in antiken Kulturen: griechisch, römisch, jüdisch, christlich
Susanne Gödde
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Das Opfer ist eine zentrale gesellschaftliche und religiöse Figur antiker Gesellschaften. Es fungiert als Schaltstelle, die die Kommunikation der Menschen untereinander sowie diejenige zwischen Menschen und Göttern reguliert. Es dramatisiert und ritualisiert den Akt des Tötens, und lädt ihn je unterschiedlich mit Bedeutung auf. Es betrifft die Ökonomie von Gabe und Tausch, indem es Waren zirkulieren läßt; es kann Ausdruck von Verzicht sein, aber auch als Betrug an den Göttern inszeniert werden und dem eigenen Vorteil dienen, weil es die Gruppe mit Fleisch versorgt. Im Opfer werden zugleich die Götter mitkonstruiert: als zu besänftigende und zu versöhnende, als zornig oder bedürftig. Das Opfer unterwirft die Menschen einer Ordnung, doch gibt es ihnen auch die Macht, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. In diesem Seminar werden zentrale Opfernarrative der antiken (biblischen, griechischen und römischen) Kulturen diskutiert und miteinander verglichen, u.a. das Isaak-Opfer aus der Genesis, der Mythos vom Opfertrug des Prometheus, die Homerischen Speiseopfer, die Metaphorisierung des Opfers in politischen Kontexten (etwa in den Menschenopfern der antiken Tragödie), der Ausschluß des sog. ‚Sündenbocks‘ bzw. pharmakos sowie die Idee von Jesus’ Opferung für die Menschheit. Zu Beginn des Semesters wird ein Reader zur Verfügung gestellt. close
Suggested reading
Faraone, Christopher und Naiden, Fred (Hg.): Greek and Roman Animal Sacrifice: Ancient Victims, Modern Observers, Cambridge 2012. / Gladigow, Burkhard: Die Teilung des Opfers. Zur Interpretation von Opfern in vor- und frühgeschichtlichen Epochen, in: Frühmittelalterliche Studien 18, 1984, 19-43. / Janowski, Bernd und Michael Welker (Hg.): Opfer. Theologische und kulturelle Kontexte, Frankfurt a. M. 2000. close
16 Class schedule
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Wed, 2017-02-08 10:00 - 12:00
Wed, 2017-02-15 10:00 - 12:00