14003
Undergraduate Course
WiSe 16/17: Verführerische Schönheit, diabolisches Verderben – Die ‚femme fatale‘ in der modernen japanischen Literatur
Dinah Zank
Additional information / Pre-requisites
Die im Einführungsmodul II zur kulturwissenschaftlichen Japanforschung vermittelten Grundlagen zu den wichtigsten literarischen Strömungen der Moderne werden vorausgesetzt. Die konstante aktive Teilnahme am Seminar, konstante Vorbereitung der Lektüre, die Übernahme einer Kurzpräsentation und Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/oas/japanologie/files/hausarbeiten_kultlit.pdf) sind für alle Teilnehmer verpflichtend. close
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Sie vereint unwiderstehliche Schönheit mit diabolischer Grausamkeit, ist gleichzeitig unabhängige Protagonistin und verhängnisvolle Antagonistin. Grenzen traditioneller Rollenbilder überschreitet sie in ihrer Ablehnung von Heirat, Mutterschaft, Keuschheit, gesellschaftlicher und sprachlicher Konventionen. Stattdessen nutzt sie ihre Attraktivität zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit und stürzt ihre Verehrer ins Verderben. Der Archetyp der „verhängnisvollen Frau“ (fr. femme fatale) reicht genauso weit zurück, wie mythologische Überlieferungen bekannt sind. Ob Sirenen in Griechenland, oder Fuchsgeister (kitsune) und Spinnendämonen (jorōgumo) in Japan – die bedrohlich schönen Frauen sind seit je her ein kultur- und religionsübergreifendes Phänomen.
In diesem Seminar wird das Motiv der femme fatale im Kontext der japanischen Literatur betrachtet. Eine Annäherung an das Thema erfolgt in einer Einführung zu Repräsentationen der femme fatale in der japanischen Mythologie und vormodernen Literatur wie z.B. im Genji monogatari oder im Nō-Theater. Am Beispiel ausgewählter Kurzgeschichten verschiedener prägender Genres der literarischen Moderne, wie dem Ästhetizismus, Expressionismus, Naturalismus und Anti-Naturalismus, werden wir die (neu-)Definition der femme fatale in der modernen japanischen Literatur untersuchen. Hierbei werden kontextuelle Faktoren wie die Frauenfrage, die westlich orientierten modern girls, Bildungs- und Arbeitspolitik, sowie Fälle weiblicher Kriminalität (z.B. „poison women“, dokufu) und deren Verarbeitung in Literatur, Theater und Film in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kritisch hinterfragt. Darüber hinaus üben die Studierenden philologische Analysemethoden und können diese anwenden. Als Grundlage der Referate und Diskussionen dient neben der weiterführenden Sekundärliteratur die gemeinsame Lektüre ausgewählter Erzählungen in englischer und deutscher Übersetzung.
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Suggested reading
Johnston, William. Geisha, Harlot, Strangler, Star: A Woman, Sex, and Morality in Modern Japan. New York: Columbia University Press. 2004.
Kawana, Sari. Murder most modern: detective fiction and Japanese culture. Minneapolis: University of Minnesota Press. 2008.
Levy, Indra. Sirens of the Western Shore: The Westernesque Femme Fatale, Translation, and Vernacular Style in Modern Japanese Literature. New York: Columbia University Press. 2010.
Tanaka Yukiko. Women writers of Meiji and Taishō Japan: their lives, works and critical reception, 1868 – 1926. Jefferson, NC: McFarland. 2000.
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