30215 Lehrforschungsprojekt

WiSe 16/17: Die Markierung migrantischer Identität. Eine Rekonstruktion der Ursachen, Mechanismen und Prozesse der Definition von Zugehörigkeit mit Hilfe qualitativer Methoden

Jürgen Gerhards

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Modulprüfung (15 LP): Forschungsbericht (ca. 10.000 Wörter); Abgabe: 31. März 2017

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1. Fragestellung: Menschen, die ihr Herkunftsland verlassen und in ein anderes Land migrieren, können durch unterschiedliche Merkmale ihre Zugehörigkeit zu ihrer Herkunftsgruppe markieren und öffentlich zum Ausdruck bringen. Zu diesen Markern der Gruppenzugehörigkeit gehören eine Vielzahl von Praktiken und Artefakten (Kopftuch, Sprache, Vornamen, Lebensmittel, Musik, Lebensstile, etc.). Umgekehrt werden die öffentlich dargestellten Marker erst zu Anzeichen der Gruppenzugehörigkeit, wenn sie von der Mehrheitsgesellschaft als solche kategorisiert werden. Aus diesem Wechselspiel von Selbst- und Fremdzuschreibung werden die symbolischen Grenzen der Gruppenmitgliedschaft definiert und Gruppenidentitäten konstruiert. Folgende Fragestellungen stehen im Mittelpunkt des Forschungsseminars: 1) Welche Faktoren motivieren Migrant/innen dazu, ihre Herkunftsidentität öffentlich zu markieren bzw. dies gerade nicht zu tun? 2) Und welche sozialen Praktiken der Migrant/innen werden in der Öffentlichkeit als „migrantisch“ markiert? 3) Welche hybriden Formen der Identitätskonstruktion lassen sich beobachten? 4) Welche Diskriminierungserfahrung machen die Personen? 5) Und welche Strategien des Umgangs mit Diskriminierung haben sie entwickelt? 2. Methoden: Bei dem Forschungsseminar handelt es sich um ein „qualitatives“ Forschungsseminar. Unter qualitativer Sozialforschung versteht man bekanntlich die Erhebung nicht standardisierter Daten und deren interpretatorische Auswertung. Die Stärke von qualitativen Verfahren besteht darin, dass sie genauer als quantitative Untersuchungen die Sinnkonstruktionen von Individuen rekonstruieren. Dabei sollen in dem Forschungsseminar vor allem qualitative Interviews zur Anwendung kommen. 3. Vorgehen: Die Studierenden lernen, eine eigenständige qualitative Untersuchung auf der Grundlage von Interviews durchzuführen. Jeder Teilnehmer sollte ein Themengebiet wählen, in dem die Markierung von migrantischer Identität im Mittelpunkt steht (Kopftuch, Vornamen, spezifisches Essen etc.), einen Leitfragebogen entwickeln und ca. sechs Interviews durchführen. Die Datenauswertung besteht in einer Interpretation der Interviews, folgt der Logik der „Grounded Theory“ und muss an die einschlägige Literatur rückgebunden sein. Zur Auswertung der Interviews soll die Software MAXQDA benutzt werden. close

Suggested reading

Przyborski, Aglaja & Wohlrab-Sahr, Monika (2009): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg. Lamont, Michèle & Mizrachi, Nissim (2012): Introduction: Ordinary People Doing Extraordinary Things: Responses to Stigmatization in Comparative Perspective. Ethnic and Racial Studies 35(3): 365-381. Lamont, Michèle & Molnár, Virág (2002): The Study of Boundaries in the Social Sciences. Annual Review of Sociology 28: 167-195. Foroutan, Naika & Schäfer, Isabel (2009): Hybride Identitäten - muslimische Migrantinnen und Migranten in Deutschland und Europa. Aus Politik und Zeitgeschichte 5: 11-18. close

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