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Seminar
WiSe 16/17: Alexander Kluge
Wolfram Ette
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"Antirealismus des Gefühls" hat Kluge einmal als das Prinzip formuliert, dem sein in Erzählungen, Filme und Fernsehfeatures zersplittertes Werk folgt. Der eigensinnige Glaube daran, dass wir "Tür an Tür mit einem anderen Leben" existieren - Kluge ist der "Hofpoet" der Kritischen Theorie, gleichzeitig ihr einziger unverkrampfte Kulturoptimist -, beruht darauf, dass Erinnerung und Sehnsucht, die den Kern der Gefühle bilden, am Realitätsprinzip vorbei laufen. Der Kinderglaube an den guten Ausgang kann gebrochen, aber nicht vernichtet werden. Der "lange Marsch des Urvertrauens" hört nicht auf, die Wirklichkeit ist kein monolithisches Geschick, überall schilfern Parallelwelten ab und es ist die Aufgabe der Kunst, sie sichtbar zu machen.
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Zur Einführung: Alexander Kluge: Die Kunst, Unterschiede zu machen, Frankfurt am Main 2003.
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