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Colloquium
WiSe 16/17: Betriebsinternes Wissensmanagement und Wissensaustausch im digitalen Zeitalter. Eine Fallstudie: Wie wird bei "hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH" mit Wissen umgeganen?
Harm Kuper
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Die Megatrends der Digitalisierung und Globalisierung haben auch Einfluss auf KMU. Parallel dazu vollzieht sich ein Wandel von der Industrie- zur
Informations- bzw. Wissensgesellschaft. Wissen entwickelt sich zunehmend zur zentralen Ressource von Dienstleistungsunternehmen. Vor diesem Hintergrund müssen KMU sich zum Thema Weiterbildung und Wissensmanagement positionieren, wenn sie auch in einer digitalen Zukunftswelt am Markt bestehen wollen.
Unter der Annahme, dass Unternehmen u.a. auch in Zukunft auf Wachstum ausgerichtet sein werden, stehen sie vor der Herausforderung, wie Informations- und Wissensstrukturen gestaltet sein müssen, um Wachstum zu ermöglichen und gleichzeitig die Entwicklung von unflexiblen und starren Organisationsstrukturen zu vermeiden. Die Zukunft verlangt agile Organisationen, die sich rasch auf sich ändernde Markt- und Gesellschaftsverhältnisse und -anforderungen einstellen können. So eröffnet sich das Desiderat, wie Wissen expliziert werden muss unter der Annahme, dass die Halbwertszeit von Wissen sinkt.
„hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH“ versteht sich als ein wissensgetriebenes Unternehmen. Innerhalb von 15 Jahren ist das Unternehmen von 10 auf aktuell knapp 200 Mitarbeitende gewachsen. hhpberlin hat eine Unternehmensstruktur mit einer sehr flachen formalen Hierarchie: nach den zwei geschäftsführenden Gesellschaftern kommen alle Mitarbeitenden ohne weitere disziplinarische Vorgesetzte und/oder als Führungskräfte eingesetzte und angestellte Mitarbeitende. Führung wird themenbezogen von Mitarbeitenden nach dem Prinzip Wollen&Können statt Sollen&Müssen übernommen. Aktuell werden das Organisationsmodell, Prozesse und Strukturen mit dem Ziel weiterentwickelt, auch für ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitenden tragfähig zu sein.
Seit 2015 gibt es die hhpberlinU, die betriebseigene Weiterbildungsabteilung, die für den internen sowie externen Wissensaustausch verantwortlich ist. Das Unternehmen hat viele Instrumente, die den internen Wissensaustausch anregen, ermöglichen und strukturieren. Ein Technical Trainer schult seit November 2016 die Mitarbeitenden im Umgang mit der sich stetig wandelnden und optimierenden Microsoft Software. Zugleich steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seine Mitarbeitenden nicht nur für den effizienten Umgang mit konkreter Software („Wie arbeite ich mit dem Servicecenter?“, „Einführung in die Arbeit mit OneNote“, „Was bringen mir Sharepoint und MS Groups?“) zu schulen, sondern sie auch in Bezug auf ihre Haltung und Denkweise in die Arbeitswelt 4.0 mitzunehmen. Inwiefern kann die Arbeit an mentalen Infrastrukturen (d.h. Haltung, „mindset“), die in einer agilen Arbeitswelt vonnöten sind, expliziert bzw. umgesetzt werden?
Das Lehrforschungsprojekt bereitet im ersten Teil den Forschungsstand im Bereich Wissensmanagement und Wissensaustausch in Unternehmen auf. Dabei wird der Fokus besonders auf die Entwicklungen und Anforderungen an Wissensmanagement im Rahmen der sich derzeit vollziehenden digitalen Transformation, d.h. einer Arbeitswelt 4.0 gelegt. Anhand von teilstandardisierten Interviews mit Mitarbeitenden von hhpberlin wird ein Bild der Idee und des Status Quo des Wissensmanagements und betriebsinternen Wissensaustauschs skizziert. Zudem sollen Nutzungsdaten von digitalen Wissensaustauschplattformen und Beteiligungsquoten an angebotenen technischen Schulungen Aufschluss über die Annahme der angebotenen Instrumente für Wissensmanagement und Wissenstransfer geben. Ziel des Lehrforschungsprojektes ist es herauszufinden, welche materiellen, digitalen und mentalen Infrastrukturen hhpberlin als Unternehmen sowie seine Mitarbeitenden für ein Wissensmanagement im digitalen Zeitalter brauchen. close
Unter der Annahme, dass Unternehmen u.a. auch in Zukunft auf Wachstum ausgerichtet sein werden, stehen sie vor der Herausforderung, wie Informations- und Wissensstrukturen gestaltet sein müssen, um Wachstum zu ermöglichen und gleichzeitig die Entwicklung von unflexiblen und starren Organisationsstrukturen zu vermeiden. Die Zukunft verlangt agile Organisationen, die sich rasch auf sich ändernde Markt- und Gesellschaftsverhältnisse und -anforderungen einstellen können. So eröffnet sich das Desiderat, wie Wissen expliziert werden muss unter der Annahme, dass die Halbwertszeit von Wissen sinkt.
„hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH“ versteht sich als ein wissensgetriebenes Unternehmen. Innerhalb von 15 Jahren ist das Unternehmen von 10 auf aktuell knapp 200 Mitarbeitende gewachsen. hhpberlin hat eine Unternehmensstruktur mit einer sehr flachen formalen Hierarchie: nach den zwei geschäftsführenden Gesellschaftern kommen alle Mitarbeitenden ohne weitere disziplinarische Vorgesetzte und/oder als Führungskräfte eingesetzte und angestellte Mitarbeitende. Führung wird themenbezogen von Mitarbeitenden nach dem Prinzip Wollen&Können statt Sollen&Müssen übernommen. Aktuell werden das Organisationsmodell, Prozesse und Strukturen mit dem Ziel weiterentwickelt, auch für ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitenden tragfähig zu sein.
Seit 2015 gibt es die hhpberlinU, die betriebseigene Weiterbildungsabteilung, die für den internen sowie externen Wissensaustausch verantwortlich ist. Das Unternehmen hat viele Instrumente, die den internen Wissensaustausch anregen, ermöglichen und strukturieren. Ein Technical Trainer schult seit November 2016 die Mitarbeitenden im Umgang mit der sich stetig wandelnden und optimierenden Microsoft Software. Zugleich steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seine Mitarbeitenden nicht nur für den effizienten Umgang mit konkreter Software („Wie arbeite ich mit dem Servicecenter?“, „Einführung in die Arbeit mit OneNote“, „Was bringen mir Sharepoint und MS Groups?“) zu schulen, sondern sie auch in Bezug auf ihre Haltung und Denkweise in die Arbeitswelt 4.0 mitzunehmen. Inwiefern kann die Arbeit an mentalen Infrastrukturen (d.h. Haltung, „mindset“), die in einer agilen Arbeitswelt vonnöten sind, expliziert bzw. umgesetzt werden?
Das Lehrforschungsprojekt bereitet im ersten Teil den Forschungsstand im Bereich Wissensmanagement und Wissensaustausch in Unternehmen auf. Dabei wird der Fokus besonders auf die Entwicklungen und Anforderungen an Wissensmanagement im Rahmen der sich derzeit vollziehenden digitalen Transformation, d.h. einer Arbeitswelt 4.0 gelegt. Anhand von teilstandardisierten Interviews mit Mitarbeitenden von hhpberlin wird ein Bild der Idee und des Status Quo des Wissensmanagements und betriebsinternen Wissensaustauschs skizziert. Zudem sollen Nutzungsdaten von digitalen Wissensaustauschplattformen und Beteiligungsquoten an angebotenen technischen Schulungen Aufschluss über die Annahme der angebotenen Instrumente für Wissensmanagement und Wissenstransfer geben. Ziel des Lehrforschungsprojektes ist es herauszufinden, welche materiellen, digitalen und mentalen Infrastrukturen hhpberlin als Unternehmen sowie seine Mitarbeitenden für ein Wissensmanagement im digitalen Zeitalter brauchen. close