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WiSe 16/17: Gewalt und Gewaltverzicht in den Religionen

Markus Thurau

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Achtung: Sitzung am 18.11.2016 findet in Raum JK 25/132 statt.

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Die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt beschäftigt nicht erst seit dem 11. September 2001 die Wissenschaft. Gleichwohl das Thema seitdem verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist und die Forschungsliteratur als schier unüberschaubar bezeichnet werden kann. Das Seminar will dennoch versuchen, eine Orientierung über die gegenwärtige Forschungslage zu geben. Neben historischen und ethischen Fragestellungen soll es vor allem um ein grundlegendes Verständnis des komplexen Verhältnisses von Religion und Gewalt unter besonderer Berücksichtigung von Judentum, Christentum und Islam gehen. Hierbei wird der immer wieder aufgeworfenen Frage nachgegangen werden, ob die drei „monotheistischen“ Religionen ein höheres Gewaltpotential aufweisen; ob Religionen per se gewaltaffin seien, ob sie gewalttätige Konflikte verschärfen oder ob sie diesen Konflikten lediglich eine Legitimation verleihen. Auch die Gegenthesen, dass Religionen gewalthemmend und friedensfördernd wirken bzw. kaum Einfluss auf die Ausübung von Gewalt nehmen können, sollen überprüft werden. Somit wird die Ambivalenz des Religiösen in Geschichte und Gegenwart ebenso untersucht wie die Macht und Ohnmacht religiöser Akteure in Gewaltkonflikten. Zur Einführung in das Thema: Philippe Buc, Heiliger Krieg. Gewalt im Namen des Christentums, Darmstadt 2015; Andreas Holzem (Hg.), Krieg und Christentum. Religiöse Gewalttheorien in der Kriegserfahrung des Westens. (Krieg in der Geschichte 50) Paderborn u.a. 2009; Mark Juergensmeyer/Margo Kitts/Michael Jerryson (Hg.), The Oxford Handbook of Religion and Violence, Oxford University Press 2013; Heinz-Günther Stobbe, Religion, Gewalt und Krieg. Eine Einführung (Theologie und Frieden 40), Stuttgart 2010; Ines-Jacqueline Werkner (Hg.), Religion in der Friedens- und Konfliktforschung. Interdisziplinäre Zugänge zu einem multidimensionalen Begriff (Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung. Sonderband 1), Baden-Baden 2016. close