16284 Colloquium

WiSe 16/17: Forschungspraktikum

Manolis Ulbricht

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FORSCHUNGSPRAKTIKUM – an der Berliner Byzantinistik – – – Das MODUL ist geeignet für B.A. oder M.A. Student/in in: (1) Byzantinistik, Gräzistik, Mittellatinistik, Latinistik – allgemein: der Klassischen Philologie und benachbarter Fächer; (2) Arabistik, Islamwissenschaft, Semitistik, Judaistik, Orientalistik und benachbarter Fächer; (3) Religionswissenschaft, Theologie, Geschichte (Alte, Spät-Antike, Mittelalterliche Geschichte); (4) Editionswissenschaft und Informatik; (5) evtl. auch: Iranistik, Turkologie – – – INHALTE: Das Forschungspraktikum befasst sich mit Byzanz als Knotenpunkt von Transferprozessen zwischen der Alten Welt über das christliche Imperium Romanum hin bis zum Lateinischen Mittelalter, mit andere Worten: von der vorderorientalischen Spätantike über das orthodoxe Byzanz in die römische Katholizität. Als Fallbeispiel werden der heilige Text der Muslime, der Koran, in seinen verschiedenen spätantiken und mittelalterlichen Übersetzungen in genuin christliche Sprachen und Kontexte sowie die damit verbundenen Transformations- und Traditionsprozesse untersucht. Insbesondere befasst sich das Forschungspraktikum mit den Koranübersetzungen im griechisch-byzantinischen, lateinischen, syrischen und ggf. persischen und jüdischen Raum. Gegenstand des (an-)laufenden Forschungsvorhabens ist es, vor dem Hintergrund eines muslimischen Verständnisses des Koran die Hermeneutik und Interpretation des arabischen Korantextes in seinen neuen, christlichen Kontexten quellenbezogen aufzuzeigen, digital aufzuarbeiten und wissenschaftlich zu kommentieren. Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Koran in seiner christlichen Außenperspektive als Text muslimischen ‘Offenbarungswissen’ ist die materielle Manifestation in Handschriften. Deren Inhalte werden in philologischer, textkritischer, paläographischer und kodikologischer Auseinandersetzung erschlossen, mithilfe von Methoden der Digital Humanities systematisch und digital aufbereitet sowie für die weitere Erforschung vorbereitet. Die Praktikanten bereiten in Eigenarbeit unter Anleitung Forschungsarbeiten vor, wie etwa Sichtung von Quellen in Originalsprachen und Übersetzungen, Klassifizierung nach forschungsrelevanten Inhalten und Auf- und Vorbereitung der Originaltexte für weitere Forschungsarbeiten. Ebenso werden paläographische, kodikologische und editorische Arbeitsschritte an den Digitalisaten von Manuskripten und für ihre kritische Edition unter Anleitung vorgenommen. Bibliographische Recherchen in Quellen und Sekundärliteratur sowie deren Aufbereitung für die weitere Forschung sind ebenso Bestandteil wie die Erstellung von Arbeitsübersetzungen von Primär- und Sekundärtexten. – – – QUALIFIKATIONSZIELE: Die Studentinnen und Studenten besitzen Erfahrungen in der Forschungspraxis. Sie verstehen mit typischen Situationen in der Quellenerschließung umzugehen und beherrschen Möglichkeiten zur Lösung zuvor präzisierter Fragestellungen. Sie beherrschen den Umgang mit Quellen und Hilfsmitteln der Klassischen Philologie, Christlichen Theologie, der Koran- und Islamwissenschaft sowie der Arabistik, der Paläographie und Kodikologie, der Alten, Spät-Antiken und Mittelalterlichen Geschichte und gewinnen einen ersten Zugang zur entsprechenden Sekundärliteratur. Sie können sich Quellen in Originalsprache oder in Übersetzung erschließen, auswerten und unter bestimmten Fragestellungen methodisch differenziert bearbeiten. Sie besitzen vertiefte fachliche und methodische Kenntnisse und gewinnen profunde Einblicke in interdisziplinäre Forschungen und Fragestellungen. Die dabei erworbenen Kompetenzen verstärken die Fähigkeit zu eigenständiger interdisziplinärer Forschung, zielgerichtet weitere selbstständige Forschung zu betreiben und selbst gewählte Fragestellungen unter Einbezug von Originalquellen zu bearbeiten. Das theoretische Wissen aus der Editionswissenschaft und Informatik wird in der Praxis umgesetzt. Die Studentinnen und Studenten besitzen Kenntnisse zur Publikation eines Textes bzw. eines historischen Dokumentes im Printbereich und als Online-Publikation und können die theoretischen und praktischen Kenntnisse in die Forschungspraxis einbringen sowie dort unter den jeweiligen Arbeitsbedingungen umsetzen. Sie besitzen überfachliche, interdisziplinäre Kompetenzen im Hinblick auf eine Tätigkeit im Wissenschaftsbereich. Sie lernen zielorientiert und arbeitseffizient zu arbeiten. – – – ANFORDERUNGEN: Von den Praktikanten wird erwartet, dass sie äußerst sorgfältig in ihren Arbeiten und zuverlässig in ihrem Zeitmanagement mitarbeiten, Interesse an Textarbeit und interdisziplinären Forschungsfragen haben und in gewissenhafter Eigenarbeit und mit Eigenengagement forschungsrelevante Tätigkeiten durchführen. BEWERBUNGEN senden Sie bitte nach Möglichkeit spätestens bis zum 07.10.2016, für eine frühzeitige Planung gerne jedoch auch bereits frühzeitig im September 2016 mit den folgenden Dokumenten in der angegebenen Reihenfolge als ein pdf-Dokument an: manolis.ulbricht@fu-berlin.de. Spätere Bewerbungen finden ggf. auch noch Berücksichtigung. BEWERBUNGSUNTERLAGEN: (1) Anschreiben mit kurzer Darstellung (ca. 300 Wörter) der Motivation, bereits erworbener forschungsrelevanter Fähigkeiten und Erwartungen an das Forschungslehrpraktikum; (2) Vollständige Übersicht aller besuchten Kurse (Titel & Noten), einschl. aller Sprachkenntnisse, ggf. -kurse (Titel & Noten); (3) Lebenslauf; (4) ggf. Titel der B.A.-Arbeit und Studienschwerpunkt (falls vorhanden). – – – ANERKENNUNG: Für eine Anerkennung im jeweiligen Studiengang ist der Dozent, sofern möglich, gerne behilflich. Kontaktieren Sie bitte gerne auch vorab Manolis M. Ulbricht (manolis.ulbricht@fu-berlin.de). close

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