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WiSe 17/18: Ansätze sozialpädagogischen Handelns - Seminar A: Soziale Arbeit als Arbeit in Spannungsfeldern

Friederike Lorenz

Kommentar

Die Praxis der Soziale Arbeit ist bedingt durch unterschiedlichste Spannungsfelder wie „Hilfe und Kontrolle, „Nähe und Distanz“ oder auch den Machtüberhang in der erziehenden/helfenden Beziehung gegenüber einer angestrebten Selbstbestimmung und Partizipation ihrer Adressat_innen. Diese Spannungsfelder sind nicht auflösbar und stellen somit immer wiederkehrende Herausforderungen im sozialpädagogischen Handlungsfeld dar.
Die Wissenschaft der Sozialen Arbeit beschreibt, analysiert und hinterfragt diese Begrifflichkeiten und die dahinterliegenden Strukturen. Sozialpädagogische Theorien können auch als Versuch gelesen werden, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Professionalisierung der Sozialen Arbeit Konzepte zum Umgang mit diesen Strukturen zu entwickeln. Eines der bekanntesten stellt das Konzept der Lebensweltorientierung von Hans Thiersch dar. Viele im Alltag selbstverständlich erscheinende Elemente sozialpädagogischer Arbeits- und Gestaltungsweisen resultieren aus diesem seit den 70er Jahren entwickelten Konzept. Hierzu gehören z.B. die Einrichtung dezentraler, familienanaloger Wohngruppen statt zentraler Großheime für Kinder und Jugendliche, die Einbeziehung des Lebensumfeldes in die Gestaltung sozialer Angebote, der Anspruch der Niedrigschwelligkeit und die Partizipation als Paradigma sozialpädagogischen Handelns.
Im Seminar werden wir uns zunächst anhand von Texten und anderen Materialien mit zentralen Spannungsfeldern der Sozialen Arbeit befassen und diskutieren, welche Herausforderungen sich hieraus für sozialpädagogische Fachkräfte ergeben. Im zweiten Schritt wird anhand der Lebensweltorientierung in ein zentrales sozialpädagogisches Konzept zum Umgang mit diesen Spannungsfeldern eingeführt. Schließen