13411 Hauptseminar

WiSe 17/18: Peter Paul Rubens. Interpikturalität als künstlerisches Prinzip

Karin Gludovatz

Hinweise für Studierende

Das Seminar ist in Verbindung mit der Exkursion (voraussichtl. 12.-15. Januar 2018) zur Ausstellung „Rubens. Kraft der Verwandlung“ im Kunsthistorischen Museum Wien zu belegen.

Kommentar

Peter Paul Rubens setzte sich sowohl als Künstler als auch als Sammler intensiv mit Werken der Antike, der Renaissance und seiner Zeitgenossen auseinander. Diese Auseinandersetzung fand Eingang in zahlreiche seiner Werke, wobei er sich unterschiedlicher Verfahren bediente (wie etwa der Kopie, der Paraphrase, des Zitats, der Allusion etc.), die sich unter dem Oberbegriff der Interpikturalität fassen lassen. Die Bezugnahme auf Werke anderer Künstler war in der Frühen Neuzeit Teil der künstlerischen Praxis, sie war konstitutiv für die Produktion und galt nicht als Ausdruck mangelnder Originalität, sondern – im Gegenteil – als Beleg umfassender Kenntnisse und v.a. auch ‚wahrer Meisterschaft‘; ging es dabei doch auch darum, im produktiven Wettstreit mit der vorgängigen Bilderfindung, diese zu überbieten. Wenige Künstler haben sich so nachhaltig mit den Werken anderer Maler (und auch Bildhauer) auseinandergesetzt wie Rubens, der die interpikturale Referentialität nachgerade zu einem der zentralen Prinzipien seiner Kunst erhob.

Das Seminar wird sich exemplarisch mit den unterschiedlichen Verfahren befassen, die der Werkstattpraxis entstammen (z.B. Kopie) oder in enger Verbindung mit rhetorischen Figuren stehen (z.B. Allusion und Paraphrase). Ein besonderes Augenmerk liegt dabei jeweils auf der Wahl der Mittel, auf den Transformationen, die in Rubens‘ Gemälden im Verhältnis zum Vorbild vorgenommen wurden und den damit einhergehenden semantischen Verschiebungen. Das Seminar verbindet eine intensive Auseinandersetzung mit den Gemälden und der malerischen Praxis des flämischen Künstlers mit kunsttheoretischen und rhetorischen Traditionen, in deren Kontext diese Praxis zu reflektieren ist (und vice versa). Grundsätzlich wird nach dem Verständnis von Kunst zu fragen sein, dass sich in interpikturalen Verfahren manifestiert. Schließen

Literaturhinweise

Literatur (Auswahl):

Rubens. Kraft der Verwandlung, hg. v. Gerlinde Gruber und Jochen Sander, Ausstellungkat. KHM Wien, Städel Frankfurt, München 2017; Lusheck, Catherine H., Rubens and the eloquence of drawing, London-New York 2017; Rubens unveiled: notes on the master's painting technique, Catalogue of the Rubens paintings in the Antwerp Museum, ed. By Nico van Hout, Antwerpen 2012; Warnke, Martin, Rubens: Leben und Werk, Köln 2011; Rubens im Wettstreit mit Alten Meistern: Vorbild und Neuerfindung, hrsg. von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, Ostfildern 2009; Rubens: a master in the making, National Gallery Company, London 2005; Juntunen, Eveliina, Peter Paul Rubens' bildimplizite Kunsttheorie in ausgewählten mythologischen Historien (1611-1618), Petersberg 2005; Rosenthal, Lisa, Gender, politics, and allegory in the art of Rubens, New York 2005; A House of Art: Rubens as Collector, hg. v. Kristin Lohse Belkin und Fiona Healy, Antwerpen 2004; Rubens Passioni. Die Kultur der Leidenschaften im Barock, hg. v. Ulrich Heinen und Andreas Thielemann, Göttingen 2001; Belkin, Kristin Lohse, Rubens, London 1998; Simson, Otto von, Peter Paul Rubens (1577-1640). Humanist, Maler und Diplomat, Mainz 1996; Peter Paul Rubens. Kritischer Katalog der Gemälde im Besitz der Gemäldegalerie Berlin, bearb. von Jan Kelch, Berlin 1978; Warnke, Martin, Kommentare zu Rubens, Berlin 1965

Die Bände des Corpus Rubenianum Ludwig Burchard (einige davon sind als pdf verfügbar): http://www.rubenianum.be/en/page/corpus-rubenianum-ludwig-burchard-online

Über die HAB Wolfenbüttel ist eine Quellenedition zu Rubens zugänglich: http://diglib.hab.de/edoc/ed000083/startx.htm Schließen

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