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WiSe 17/18: F*ck Feminism. Konfrontation mit den Feminitischen Avantgarden der 1970er Jahren

Annette Jael Lehmann-Kolesch

Kommentar

Das Seminar widmet sich feministischen Künstler*innen der 1970er Jahre, die in ihren Werken radikal neue Fragen an die Gesellschaft und den Kunstbetrieb stellen. Vor dem Hintergrund von Bürgerrechts- und Frauenbewegung werden Anliegen von Frauen erstmals öffentlich diskutiert und In Frage gestellt. In ihren Arbeiten und Aktionen gehen die Künstlerinnen der Feministischen Avantgarden der Frage nach, wie die traditionelle Konstituierung der eigenen weiblichen Identität funktioniert. Dabei stehen Themen wie eindimensionale Rollenzuweisungen als Mutter, Haus- und Ehefrau, weibliche Sexualität, der eigene Körper, Schönheit und Gewalt gegen Frauen im Fokus. Martha Rosler etwa überzeichnet die Rolle der für Heim und Herd verantwortlichen Frau. Birgit Jürgenssen hängte sich für ihre Arbeit „Hausfrauen-Küchenschürze“ einen Herd wie eine Küchenschürze um, bildete mit dieser eine Symbiose. Es ist das Spiel mit der Kamera, die Maskerade und das Kostüm als Mittel der Selbstdarstellung, mit denen die Künstlerinnen Vorstellungen von Identität und Weiblichkeit als gesellschaftliches Konstrukt hinterfragen. Cindy Sherman, Suzy Lake, Hannah Wilke und Martha Wilson nahmen für ihre Photographien verschiedenste Rollen ein, untersuchen alltägliche und historische Klischees. Ähnlich Lynn Hershman-Leeson, die „Roberta Breitmore“ eine fiktive Person kreierte, als welche sie mehre Jahre lebte. Auch Ideale von Schönheit und Makellosigkeit spielen in den Werken eine wichtige Rolle, gezielt befragt werden sie vor allem in den Werken von Rita Myers und Ewa Partum. Zahlreiche Künstlerinnen wenden sich ganz bewußt neuen, historisch scheinbar unbelasteten Medien wie der Photographie, dem Film und dem Video zu, nutzen die Performance und die Aktion als künstlerische Verfahren und Ausdrucksmittel. Dies wird im Seminar besonders fokussiert. Oftmals ist es zugleich der eigene Körper, der zum Material der Kunst wird, wie besonders prominent bei Ana Mendieta oder Gina Pane. Das Seminar versucht eine kritische Revision, Rehabilitation und Kritik der ästhetischen und politischen Ideen dieser Avantgarde vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um das Erbe und die Aktualität des Feminismus. Schließen