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Seminar
WiSe 17/18: Das Hässliche und das Bizarre in der Musikkritik des 19. Jhd.
Bodo Bischoff
Kommentar
Studiengang Musiktheorie. Sie sollten obligatorisch die ersten beiden Semester und möglichst die ersten vier Semester erfolgreich abgeschlossen haben.
Für diese Lehrveranstaltung wird von mir ein reader bereitgestellt.
Nur scheinbar selbstverständlich ist es, dass die relativ junge – zutiefst bürgerliche – philosophische Disziplin der Ästhetik sich zunächst nahezu ausschließlich der Kategorie des „Schönen“ widmete, deren negative Kontrastfolie keinen ästhetischen Wert an sich beanspruchen konnte. Nicht von der Musikästhetik, sondern von der Literaturästhetik geht um 1800 der Impuls und die dringliche Forderung aus, eine „Theorie des Häßlichen“ zu entwickeln, da „das Schöne und das Häßliche unzertrennliche Korrelate“ darstellen (Friedrich Schlegel, „Über das Studium der griechischen Poesie“). Im Verlauf des 19. Jahrhunderts führt die streckenweise heftig geführte Kontroverse schließlich zu einem ästhetischen Paradigmen¬wechsel, dessen Folgen bis in das 21. Jahrhundert hinein wirken. Dass das Erscheinungsdatum der Schrift Hanslicks „Vom musikalisch Schönen“ (1854) und die „Ästhetik des Häßlichen“ von Karl Rosenkranz (1853) nur um ein Jahr differiert, sei als bedenkenswertes Kuriosum angemerkt.
Die Lehrveranstaltung stellt sich (1.) zur Aufgabe, der Bedeutung und dem Bedeutungswandel der Attribute bizarr, hässlich, barock, pikant, frappant, erhabenen und ähnlichen anhand von Quellen nachzugehen. Darüber hinaus soll (2.) die Verwendung dieser Attribute in ausgewählten Kritiken untersucht werden und schließlich (3.) die Brücke zu den konkret mit ihnen belegten kompositorischen Sachverhalten geschlagen werden.
Im Zentrum der analytischen Überlegungen werden Teile aus der 3. und 9. Sinfonie von Beethoven, der „Fantastischen Sinfonie“ von Berlioz sowie ausgewählte Klavierwerke von Schumann und Liszt stehen.
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15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 17.10.2017 12:00 - 14:00
Di, 24.10.2017 12:00 - 14:00
Di, 07.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 14.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 21.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 28.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 05.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 12.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 19.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 09.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 16.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 23.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 30.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 06.02.2018 12:00 - 14:00
Di, 13.02.2018 12:00 - 14:00