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Proseminar
WiSe 17/18: Dichtungstheorie im Zeichen der Sprachkrise. Hofmannsthals Chandos-Brief im Kontext
Boris Roman Gibhardt
Kommentar
In seiner berühmten Kurz-Prosa „Ein Brief“, dem sog. Brief des Lord Chandos, bringt Hofmannsthal eine vielschichtige Sprach- und Kulturkritik auf den Punkt: So nuancenreich die Sprache auch wäre, scheint sie über das Eigentliche des Lebens nichts aussagen zu können, weil sich mit jeder Ästhetisierung und Stilisierung die Worte vom wahren Sein zugleich auch entfernen. Die Sprachkrise um 1900 ist insofern Ausdruck einer umfassenden Sinnkrise der Kunst, die Dichter und Künstler immer schon umgetrieben hat, im Symbolismus aber zum Antrieb einer ganzen Poetik avanciert. Zu ihr gehört etwa die Hinwendung zum Sehen, die den Wirklichkeitsbezug der Sprache zu gewährleisten hätte, oder die Thematik des Künstlers, die in Bild- und Künstlergedichten Hofmannsthals, Rilkes und Georges die Sprache in einen neuen Stand der Selbstreflexion überführen soll. Diese und andere Positionen der Poetik und Hermeneutik sind im Seminar am exemplarischen Fall der Dichtungstheorie um 1900 zu erarbeiten, wobei auch Methoden der Text- und Gedichtanalyse geschärft werden.
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 19.10.2017 16:00 - 18:00
Do, 26.10.2017 16:00 - 18:00
Do, 02.11.2017 16:00 - 18:00
Do, 09.11.2017 16:00 - 18:00
Do, 16.11.2017 16:00 - 18:00
Do, 23.11.2017 16:00 - 18:00
Do, 30.11.2017 16:00 - 18:00
Do, 07.12.2017 16:00 - 18:00
Do, 14.12.2017 16:00 - 18:00
Do, 21.12.2017 16:00 - 18:00
Do, 11.01.2018 16:00 - 18:00
Do, 18.01.2018 16:00 - 18:00
Do, 25.01.2018 16:00 - 18:00
Do, 01.02.2018 16:00 - 18:00
Do, 08.02.2018 16:00 - 18:00
Do, 15.02.2018 16:00 - 18:00