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Vertiefungsseminar
WiSe 17/18: Conceptualism - West- östliche Transversalen 1960 bis heute
Georg Witte
Kommentar
Westliche Conceptual Art und Conceptual Poetry einerseits, östliche Konzeptkunst und Konzeptliteratur andererseits wurden bis in die 1990er Jahre hinein kaum in ihren wechselseitigen Beziehungen und hinsichtlich ihrer ‚Geistesverwandtschaft’ untersucht. Das Blockdenken des Kalten Kriegs hatte auch die internationalen Kunstentwicklungen territorial ‚aufgeteilt’. In den letzten beiden Dekaden aber schärfte sich die Aufmerksamkeit für Ähnlichkeiten und Differenzen zwischen den Facetten eines einheitlichen und zugleich in seinen unterschiedlichen nationalen Ausprägungen vielfältigen Paradigmas konzeptualistischer künstlerischer Theorie und Praxis. Mit besonderer Schwerpunktsetzung auf dem „Moskauer Konzeptualismus“ und der US-amerikanischen „Conceptual Art“, ohne dabei jedoch westeuropäische, mittelosteuropäische (Polen, Tschechien) und südosteuropäische (ehemaliges Jugoslawien) zu vergessen, soll ein vergleichender Blick auf die Werke exemplarischer Autoren und Künstler geworfen werden (Ilja Kabakow, Dmitrij Prigow, Lew Rubinstein, Gruppe „Kollektive Aktionen“, John Baldessari, Marcel Broodthaers, Hanne Darboven, Joseph Kossuth, Gruppe „Art & Language“, Yoko Ono). Wobei der Begriff „Werke“ bereits in Frage steht, da es gerade die Vorstellung eines im unikalen Artefakt verewigten Kunstwerks war, die durch den Konzeptualismus bezweifelt wurde. Das „Konzept“ war die Alternative zu einer im materiellen Artefakt gipfelnden oder ihre Bestimmung findenden Kunstauffassung. Wie diese besondere Form einer ‚Intellektualisierung’ der Kunst mit kunstübergreifenden Zeitgeisttendenzen zusammenhing (strukturalistisches und poststrukturalistisches Denken, Semiotik, Schrifttheorie, „apophatische“ Theologie), soll im Seminar diskutiert werden. Das weiteren soll danach gefragt werden, ob und wie der Konzeptualismus eine Form der Politisierung der Kunst und Literatur war und diesbezüglich als Vorläufer und Ideengeber für heutige Praktiken diskursorientierter, performativer und partizipativer Kunstpraxis zu verstehen ist. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 19.10.2017 10:00 - 12:00
Do, 26.10.2017 10:00 - 12:00
Do, 02.11.2017 10:00 - 12:00
Do, 09.11.2017 10:00 - 12:00
Do, 16.11.2017 10:00 - 12:00
Do, 23.11.2017 10:00 - 12:00
Do, 30.11.2017 10:00 - 12:00
Do, 07.12.2017 10:00 - 12:00
Do, 14.12.2017 10:00 - 12:00
Do, 21.12.2017 10:00 - 12:00
Do, 11.01.2018 10:00 - 12:00
Do, 18.01.2018 10:00 - 12:00
Do, 25.01.2018 10:00 - 12:00
Do, 01.02.2018 10:00 - 12:00
Do, 08.02.2018 10:00 - 12:00
Do, 15.02.2018 10:00 - 12:00