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WiSe 17/18: Windstürme. Literatur und Meteorologie um 1800.

Sebastian Schönbeck

Kommentar

Das Seminar untersucht die Verflechtungsgeschichte von Literatur und Meteorologie anhand eines konkreten Naturereignisses: des Windsturms oder Sturmwinds. Untersucht werden Stürme (,außerordentliche‘ Winde, Orkane, Wirbelwinde) in Texten der englischen, französischen und deutschen Literaturgeschichte. Zudem werden Texte der Naturgeschichte und der Meteorologie einbezogen. Das Seminar nähert sich den Windstürmen in zwei Fragekomplexen. Erstens wird gefragt, auf welche Weise die Texte diese Naturereignisse selbst darstellen. Windstürme kündigen sich durch Zeichen an, sie toben oder wüten eine bestimmte Zeit lang in einer bestimmten Stärke, und sie hinterlassen daraufhin wieder Zeichen, etwa der Zerstörung oder Verwüstung.Wie verhalten sich angesichts der Darstellung der Windstürme naturgeschichtliche, meteorologische und literarische Texte zueinander? Zweitens wird gefragt, welche Funktionen die Windstürme in den Texten erfüllen. Windstürme sind zufällige Ereignisse, die sich nur schwer auf göttliche Ursachen zurückführen lassen und die alternative Deutungen und Verfahren provozieren. Warum erscheinen die Windstürme etwa in den literarischen Handlungen? Sind sie Momente, in denen die Handlung aussetzt, sich rekonfiguriert oder sich allererst in Gang setzt? Werden sie als schicksalhafte Zufälle oder als Beweise göttlicher Macht gedeutet? Durch die Konstellation von Texten verschiedener Philologien und Diskursfelder werden diskursanalytische und wissenspoetologische Herangehensweisen zur Untersuchung der Windstürme angeregt. Schließen

Literaturhinweise

Als vorbereitende Lektüre empfehle ich: Daniel Defoe „Robinson Crusoe“ (Norton Critical Edition und Reclam-Ausgabe) und William Shakespeare „The Tempest“ (in der älteren, zweisprachigen Reclam-Ausgabe, die den Original-Text und die Schlegel-Übersetzung enthält). Schließen