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Proseminar
WiSe 17/18: Enttäuschung erzählen
Wolfgang Hottner
Kommentar
Wenn Möglichgewesenes, Erhofftes und Erwünschtes nicht eintritt, ist zumeist von Enttäuschung die Rede. In Anbetracht eines letztlich Sogewordenen zwingt diese zugleich zur neuen Auseinandersetzung mit dem Alten, zur Frage nach dem ‚eigentlich‘ Gewollten.
Die Auseinandersetzung mit Enttäuschung kann dabei jene Punkte sichtbar machen, an denen das nachher Unabänderliche noch Möglichkeit war. Nicht nur der auf die Zukunft gerichteten Hoffnung haftet etwas Fiktives und Narratives an, auch der Enttäuschung wohnt ein genuin erzählerisches Element inne, wenn man sie als Auseinandersetzung mit möglichgewesenen Welten zu fassen versucht.
Ausgehend von einer epistemologischen, historischen und narratologischen Einordnung von Enttäuschung im Kontext des langen 19. Jahrhunderts soll dieses vielschichtige Phänomen einen Zugang zu drei großen Romanen des europäischen Realismus bieten: Flauberts „Madame Bovary“ (1856), George Eliots „Middlemarch“ (1871/72) und Fontanes „Effi Briest“ (1894/95). Diese Romane erzählen auf je spezifische Weise von den Hoffnungen und Vertröstungen, von der Desillusionierung und den tragischen Enttäuschungen ihrer Haupt- und Nebenfiguren.
Im Fokus des Seminars soll die intensive gemeinsame Lektüre dieser Romane sowie einiger theoretischer Texte stehen; geschlechter-, roman- und erzähltheoretische Fragestellungen sollen dabei leitend sein.
Es empfiehlt sich einen Teil des Lektürepensums schon vor dem Semesterstart zu erledigen.
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 18.10.2017 10:00 - 12:00
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Mi, 15.11.2017 10:00 - 12:00
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Mi, 29.11.2017 10:00 - 12:00
Mi, 06.12.2017 10:00 - 12:00
Mi, 13.12.2017 10:00 - 12:00
Mi, 20.12.2017 10:00 - 12:00
Mi, 10.01.2018 10:00 - 12:00
Mi, 17.01.2018 10:00 - 12:00
Mi, 24.01.2018 10:00 - 12:00
Mi, 31.01.2018 10:00 - 12:00
Mi, 07.02.2018 10:00 - 12:00
Mi, 14.02.2018 10:00 - 12:00