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WiSe 17/18: Kindesmissbrauch als Gegenstand politischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzung in Deutschland

Dagmar Lieske

Kommentar

Als 2010 das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der reformerischen Odenwaldschule von ehemaligen Schülern bekannt gemacht wurde, führte dies zu einer intensiven gesellschaftlichen Debatte über die Geschichte und Gegenwart von sexuellem Kindesmissbrauch in Deutschland. Wenig später folgte eine Studie über den Umgang mit Pädophilie in der Partei die GRÜNEN in den 1970er und 1980er Jahren, die in eine Diskussion über den Umgang mit Pädosexualität in der gesamten Neuen Linken eingebettet war. Eine Konsequenz dieser Debatten war die Gründung einer Aufarbeitungskommission, zudem wurde 2011 erstmalig auf Regierungsbeschluss die Position eines "Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs" geschaffen. In dem Seminar werden wir uns sowohl mit historischen als auch aktuellen Debatten um Pädophilie, Pädosexualität und sexuellen Kindesmissbrauch beschäftigen. Dabei betrachten und analysieren wir u. a. Bestrebungen verschiedener gesellschaftlicher Akteure wie z. B. der rechtsextremen Bewegung, Fälle für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren, werfen einen Blick auf die Debatte um den ehemaligen SPD-Politik Sebastian Edathy und setzen uns mit aktuellen Forderungen und Kampagnen den Unabhängigen Beauftragten auseinander. Wir werden dabei zwei ExpertInnen zu Gast haben: Rainer Alisch diskutiert im Dezember mit uns über das Präventionsprojekt „Kein Täter werden“, das mit Pädophilen arbeitet und Heike Völger wird im Januar über die Arbeit des von der Bundesregierung eingesetzten „Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch“ sprechen. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 12:00 - 14:00 16 Termine

Fr, 20.10.2017 12:00 - 14:00

Dozenten:
Dagmar Lieske