13153
Vertiefungsseminar
WiSe 17/18: Staatsbildung in der Frühen Neuzeit (Politik)
Birgit Näther
Hinweise für Studierende
Das Modul befasst sich mit epochenspezifischen Fragestellungen und Perspektiven und besteht aus zwei Seminaren zu zwei unterschiedlichen Epochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte). Beide Seminare müssen ein gemeinsames Modulthema behandeln („Politik“, „Gesellschaft“ oder „Vorstellungswelt“). Das Modul wird mit einer Hausarbeit zu einem der beiden Seminare abgeschlossen. Schließen
Kommentar
Die staatliche Verfasstheit ist ein Konzept, das in der Moderne ganz selbstverständlich als Grundlage von Herrschaft angesehen wird. Ein Blick auf die Herrschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit zeigt aber, dass Staatlichkeit keineswegs eine historische Selbstverständlichkeit ist: Seit ca. 1550 wurde in den Territorien des Heiligen Römischen Reichs (HRR) damit begonnen, Herrschaft zu verdichten und zu intensivieren, indem die Landesherrn Verwaltungen auf- und ausbauten und intermediäre Gewalten wie den lokalen Adel marginalisierten oder in ihre Herrschaften einbezogen. Bis 1650 wurde zudem in verschiedenen europäischen Kriegen um die Gestaltung von Herrschaftssystemen gerungen – nicht zuletzt zwischen den deutschen Landesherrn und dem Kaiser im Dreißigjährigen Krieg, den Johannes Burkhardt daher auch als „Staatsbildungskrieg“ bezeichnete (erstmals in: Der Dreißigjährige Krieg 1618-1648, Frankfurt a.M. 1992). Staatsbildung ist also als vielschichtiger Prozess zu sehen, der durch Stände, Landesherrn, Kaiser und europäische Mächte zwischen ca. 1500 und 1650 geprägt wurde.
Die Lehrveranstaltung thematisiert den Ausbau der Verwaltungen in den Territorien des HRR, das Erstarken der territorialen Mächte in und seit der Reformationszeit, die Position des Kaisers und die Rolle kriegerischer Auseinandersetzungen und außenpolitischer Erwägungen für Staatsbildungsprozesse. Zudem werden gängige Forschungskonzepte hinterfragt, die von einer stetigen und strukturierten Zunahme von Herrschaft ausgehen und den Hunger nach Macht als Ausgangspunkt der Entwicklung sehen.
Einführung in die frühneuzeitliche Herrschafts- und Verwaltungsgeschichte: Bahlcke, Schließen
15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 17.10.2017 10:00 - 12:00
Di, 24.10.2017 10:00 - 12:00
Di, 07.11.2017 10:00 - 12:00
Di, 14.11.2017 10:00 - 12:00
Di, 21.11.2017 10:00 - 12:00
Di, 28.11.2017 10:00 - 12:00
Di, 05.12.2017 10:00 - 12:00
Di, 12.12.2017 10:00 - 12:00
Di, 19.12.2017 10:00 - 12:00
Di, 09.01.2018 10:00 - 12:00
Di, 16.01.2018 10:00 - 12:00
Di, 23.01.2018 10:00 - 12:00
Di, 30.01.2018 10:00 - 12:00
Di, 06.02.2018 10:00 - 12:00
Di, 13.02.2018 10:00 - 12:00