13421 Hauptseminar

WiSe 17/18: Übergänge: Lorenzo Ghibert iund die Künste in Florenz 1400-1450

Wolf-Dietrich Löhr

Hinweise für Studierende

Einführungssitzung: 18.10.2017, 14-16 Uhr, A 121 – Blocksitzung 1: 17.11.2017, 14–18 Uhr, A 163; 18.11. 10–16 Uhr, Bodemuseum – Blocksitzung 2: 08.12.2017, 14–18 Uhr, A 163, 09.12., 10–16 Uhr, Bodemuseum, Gemäldegalerie – Blocksitzung 3: voraussichtlich 9.02./10.02. 2018.

Exkursion nach Florenz: 15.–20.12.2017 Schließen

Kommentar

Lorenzo Ghiberti lässt sich als Prototyp des universellen Künstlers der Frühen Neuzeit verstehen, der alle Gattungen beherrscht und zugleich am Übergang zur Wissenschaft aktiv wird: Zuerst als Goldschmied ausgebildet, dann noch vor 1400 als Maler tätig, gehört er bald zu den wichtigsten Bronzegießern und wird gleichzeitig neben Brunelleschi als Architekt an den Bau der Domkuppel berufen. Mit seinem ungewöhnlich umfangreichen schriftlichen Werk, den Commentarii, schreibt er sich schließlich als Praktiker mit großer Kompetenz in einem Bereich ein, der die Nähe zur humanistischen Literatur und zum universitären Wissensdiskurs sucht.

In einer anderen Perspektive ließe sich gerade die Universalität als Beherrschung verschiedener Spezialisierungsbereiche auch in der Tradition der großen Baubetriebe des Mittelalters einschätzen, wie etwa das Austattungs-, Architektur- und Urbanismusprogramms des Florentiner Domneubaus ab 1300, das immer wieder auf generationenübergreifende Werkstätten und ihre Expertisen zurückgreifen konnten. Im Seminar wollen wir zuerst die Einschätzungen und Einordnungen der Forschung prüfen, exemplarische Werke herausgreifen und die Ansprüche und Inhalte von Ghibertis Schriften kennenlernen. Die Exkursion nach Florenz soll uns vor Ort nicht nur mit einigen seiner Hauptwerke bekannt machen – den sog. Konkurrenzreliefs, den Bronzetüren für das Baptisterium, den Statuen für Orsanmichele –, sondern auch den urbanen und ökonomischen Kontext vorstellen, in dem sich diese sowie seine architektonischen Arbeiten einfügten. Ein letzter Teil des Blockseminars gibt uns Gelegenheit, noch einmal Gelesenes und Gesehenes ausführlich abzugleichen und nach den Grundlagen unserer Konzepte von Mittelalter, Gotik, Renaissance, Tradition, Erfindung, Erneuerung, Individualität und Modernität zu fragen. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Julius von Schlosser, Lorenzo Ghibertis Denkwürdigkeiten, Berlin 1912 (digital über Bibl. Hertziana); Richard Krautheimer und Trude Krautheimer-Hess, Lorenzo Ghiberti, Princeton 1982; The Springtime of the Renaissance: Sculpture and the Arts in Florence 1400–1460, hg. v. Beatrice Paolozzi-Strozzi und Marc Bormand, Florenz 2013; Amy R. Bloch, Lorenzo Ghiberti’s Gates of Paradise. Humanism, History and Artistic Philosophy in the Italian Renaissance, Cambridge 2016 (digital über primo). Schließen

Zusätzliche Termine

Mi, 18.10.2017 14:00 - 16:00

Dozenten:
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Löhr

Räume:
A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Fr, 17.11.2017 14:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Löhr

Räume:
A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)

Fr, 08.12.2017 14:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Löhr

Räume:
A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)

Studienfächer A-Z