12142
Lehrforschungsprojekt
WiSe 17/18: Familienhaus
Ulrike Urban-Stahl
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Bewerbungsmodalitäten:
kurzes Motivationsschreiben mit Lebenslauf und Angabe von Vorqualifikationen bis 15.9.2017 an Ulrike Urban-Stahl
kurzes Motivationsschreiben mit Lebenslauf und Angabe von Vorqualifikationen bis 15.9.2017 an Ulrike Urban-Stahl
Kommentar
Das Lehrforschungsprojekt ist angesiedelt im Bereich der wissenschaftlichen Begleitforschung. In der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe hat Forschung bei Entwicklung und Umsetzung von neuen Konzepten und Modellprojekten die wichtige Rolle, Beobachtungen und Analysen zur Verfügung zu stellen, um eine fachliche Bewertung und sinnvolle Weiterentwicklung dieser Konzepte zu ermöglichen.
In diesem Lehrforschungsprojekt kooperieren wir mit dem Albert Schweitzer Kinderdorf Berlin, einem großen Träger insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe. Der Träger eröffnet im Herbst 2017 eine neue Einrichtung mit einem besonderen Konzept der stationären Hilfe zur Erziehung: Das Familienhaus ist kein Heim für Kinder und Jugendliche, sondern eine stationäre Unterbringung für Familien. Im Konzept heißt es:
„Das Familienhaus ist ein Angebot für Familien, denen eine Herausnahme der Kinder droht. Damit ist es eine echte Alternative zur Fremdunterbringung von Kindern: Hier kann unmittelbar an der Aktivierung der elterlichen Ressourcen gearbeitet werden. Hier gibt es Raum für gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse von Eltern und Kindern. Hier erfolgt eine intensive Betreuung der ganzen Familie.
Es werden Kinder zusammen mit ihren Eltern in das Haus aufgenommen, deren familiäre Lebenssituation sich so entwickelt hat, dass ein Verbleib der Kinder im elterlichen Haushalt aus Gründen von Kindeswohl/ Kinderschutz nicht zu verantworten ist. Die Eltern verfügen über genügend Ressourcen und sind bereit, aktiv an Veränderungen zu arbeiten bzw. intensive Unterstützung zuzulassen. Die Hilfe ist auch geeignet für Eltern, die aufgrund einer bestehenden Behinderung in der Organisation des Erziehungsalltags eingeschränkt sind. Im Familienhaus erhalten sie die für sie notwendige Unterstützung; in Anteilen wird auch kompensatorische Hilfe geleistet.“
Im Lehrforschungsprojekt werden Begleitforschungselemente für das Familienhaus entwickelt, mit dem Träger abstimmt und umgesetzt. Es gilt also, angemessene Fragestellungen zu entwickeln und das methodische Vorgehen festzulegen. Dies können z.B. qualitative Interviews über die Motivationen der Fachkräfte oder über die Erwartungen der Eltern, die Entwicklung und Erprobung einer Einrichtungsstatistik oder auch die teilnehmende Beobachtung zur Gestaltung von Teamprozessen oder Aufnahmeritualen sein.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind solide Kenntnisse der Kinder- und Jugendhilfe, Interesse an dem beschriebenen Feld und eine wertschätzende Haltung gegenüber der sozialpädagogischen Praxis. Gerade in Kooperation mit einer konkreten Einrichtung entsteht die Herausforderung, sich bewusst zwischen Nähe und Distanz zum Feld zu bewegen: sich einerseits auf unterschiedliche Perspektiven von Beteiligten einzulassen und diese nachzuvollziehen, und andererseits hierzu wiederum in Distanz zu treten, um Strukturen erkennen und analysieren zu können. Schließen
In diesem Lehrforschungsprojekt kooperieren wir mit dem Albert Schweitzer Kinderdorf Berlin, einem großen Träger insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe. Der Träger eröffnet im Herbst 2017 eine neue Einrichtung mit einem besonderen Konzept der stationären Hilfe zur Erziehung: Das Familienhaus ist kein Heim für Kinder und Jugendliche, sondern eine stationäre Unterbringung für Familien. Im Konzept heißt es:
„Das Familienhaus ist ein Angebot für Familien, denen eine Herausnahme der Kinder droht. Damit ist es eine echte Alternative zur Fremdunterbringung von Kindern: Hier kann unmittelbar an der Aktivierung der elterlichen Ressourcen gearbeitet werden. Hier gibt es Raum für gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse von Eltern und Kindern. Hier erfolgt eine intensive Betreuung der ganzen Familie.
Es werden Kinder zusammen mit ihren Eltern in das Haus aufgenommen, deren familiäre Lebenssituation sich so entwickelt hat, dass ein Verbleib der Kinder im elterlichen Haushalt aus Gründen von Kindeswohl/ Kinderschutz nicht zu verantworten ist. Die Eltern verfügen über genügend Ressourcen und sind bereit, aktiv an Veränderungen zu arbeiten bzw. intensive Unterstützung zuzulassen. Die Hilfe ist auch geeignet für Eltern, die aufgrund einer bestehenden Behinderung in der Organisation des Erziehungsalltags eingeschränkt sind. Im Familienhaus erhalten sie die für sie notwendige Unterstützung; in Anteilen wird auch kompensatorische Hilfe geleistet.“
Im Lehrforschungsprojekt werden Begleitforschungselemente für das Familienhaus entwickelt, mit dem Träger abstimmt und umgesetzt. Es gilt also, angemessene Fragestellungen zu entwickeln und das methodische Vorgehen festzulegen. Dies können z.B. qualitative Interviews über die Motivationen der Fachkräfte oder über die Erwartungen der Eltern, die Entwicklung und Erprobung einer Einrichtungsstatistik oder auch die teilnehmende Beobachtung zur Gestaltung von Teamprozessen oder Aufnahmeritualen sein.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind solide Kenntnisse der Kinder- und Jugendhilfe, Interesse an dem beschriebenen Feld und eine wertschätzende Haltung gegenüber der sozialpädagogischen Praxis. Gerade in Kooperation mit einer konkreten Einrichtung entsteht die Herausforderung, sich bewusst zwischen Nähe und Distanz zum Feld zu bewegen: sich einerseits auf unterschiedliche Perspektiven von Beteiligten einzulassen und diese nachzuvollziehen, und andererseits hierzu wiederum in Distanz zu treten, um Strukturen erkennen und analysieren zu können. Schließen
Zusätzliche Termine
Di, 17.10.2017 09:00 - 12:00