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WiSe 17/18: Eine materielle Verdichtung von Kräfteverhältnissen? Historische-Materialistische Staatstheorie von Marx bis heute

Felix Syrovatka

Kommentar

Der Staat war für die historisch-materialistische Theoriebildung schon immer eine verzwickte Sache. Karl Marx hatte sich in seinen Schriften auf kurze und teilweise widersprüchliche Andeutungen beschränkt, nie aber eine längere Abhandlung über den Staat verfasst. Die Leerstelle im Marx’schen Werk versuchten andere TheoretikerInnen in seinem Sinne zu füllen. Zu nennen sind hier insbesondere Antonio Gramsci, Louis Althusser und Nicos Poulantzas oder neuere marxistische StaatstheoretikerInnen wie Ralph Miliband und Bob Jessop. In Deutschland entzündete sich sogar ab Mitte der 1970er Jahre eine akademische Debatte um die Ableitung und Begründung des Staates aus dem kapitalistischen Warenaustausch („Staatsableitungsdebatte“). Im Kontext von Globalisierung und Europäischen Integration hat die historisch-materialistische Staatstheorie seit den 2000er Jahren in Deutschland aber vor allem im angelsächsischen Raum eine Revitalisierung erlebt. So thematisiert sie heute Fragen einer Internationalisierung des Staates und der Theoretisierung der Europäischen Union. Das Seminar soll einen einführenden Überblick in die Entwicklung historisch-materialistischer Staatstheorie von Marx bis heute geben und Kontinuitäten sowie Brüche in den verschiedenen theoretischen Konzepten herausarbeiten. Dabei sollen sowohl die „Klassiker“ als auch neuere marxistische Staatsverständnisse behandelt werden. Die Lektüre der obligatorischen Texte für jede Sitzung ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Seminars. Schließen

15 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 12:00 - 14:00 15 Termine

Di, 17.10.2017 12:00 - 14:00

Dozenten:
Felix Syrovatka