WiSe 17/18: Ästhetik der Aufklärung
Tanja van Hoorn
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Die Ästhetik ist, nach der Definition ihres Begründers Alexander Gottlieb Baumgarten, die Lehre von der sinnlichen Erkenntnis (Meditationes, 1735). Was sich in dieser Formel ausdrückt, ist eine Aufwertung der so genannten ‚unteren Erkenntniskräfte‘ gegenüber dem Verstand. Baumgarten ist damit Teil einer Aufklärungsbewegung, die auf den ganzen Menschen zielt und gegen einen allzu einseitigen Rationalismus die Aufwertung der Sinnlichkeit propagiert. In den ästhetischen Debatten des 18. Jahrhunderts spielen daher neben tradierten Kategorien wie der der Mimesis / Nachahmung das Wunderbare und die Phantasie eine zentrale Rolle – so im Streit zwischen Johann Christian Gottsched (Versuch einer Critischen Dichtkunst, 1730) mit den beiden Schweizern Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger (Critische Dichtkunst, 1740). Dies bereitet das Feld vor für die wegweisenden Ideen etwa eines Gotthold Ephraim Lessing (Hamburgische Dramaturgie, 1967/68), Johann Gottfried Herder (Plastik, 1778), Karl Philipp Moritz (Über die bildende Nachahmung des Schönen, 1788) oder Friedrich Schiller (Über das Pathetische, 1793).
Das Seminar will in einem historischen Längsschnitt und in exemplarischen Lektüren den Grundlinien einer Ästhetik der Aufklärung nachgehen.
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Die Texte bzw. Textauszüge werden in einem Reader bereitgestellt. Einen einführenden Überblick bietet:
- Joachim Ritter: Ästhetik, ästhetisch. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg. v. Joachim Ritter. Basel u. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Bd. 1 (1971), Sp. 555-580.
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